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1.5. Persistenz und Firewall-Markierungen

In bestimmten Situationen kann es wünschenswert sein, dass sich ein Client immer wieder mit demselben realen Server erneut verbindet, anstatt dass ein LVS-Algorithmus diese Anfrage an den am besten verfügbaren Server zur Lastverteilung schickt. Beispiele für eine solche Situation umfassen Web-Formulare, die sich über mehrere Bildschirme erstrecken, Cookies, SSL- und FTP-Verbindungen. In diesen Fällen funktioniert ein Client ggf. nicht ordnungsgemäß, bis die Transaktionen von demselben Server behandelt werden, um den Kontext beizubehalten. LVS bietet zwei verschiedene Features, um dies zu handhaben: Persistenz und Firewall Markierungen.

1.5.1. Persistenz

Sofern aktiviert, agiert die Persistenz wie ein Timer. Wenn sich ein Client mit einem Dienst verbindet, merkt sich LVS die letzte Verbindung für eine angegebene Zeitspanne. Falls sich dieselbe Client-IP-Adresse erneut innerhalb dieser Spanne verbindet, wird es an denselben Server weitergeleitet, mit dem sie sich zuvor bereits verbunden hatte — dabei werden die Mechanismen zur Lastverteilung übergangen. Falls eine Verbindung außerhalb des Zeitfensters zustandekommt, wird sie anhand der Scheduling-Regeln, die gerade in Kraft sind, behandelt.
Persistenz erlaubt dem Administrator auch die Angabe einer Subnet-Maske, die für den Test der Client-IP-Adresse angewendet werden kann, als ein Tool zur Kontrolle, welche Adressen ein höheres Level an Persistenz besitzen, so dass Verbindungen mit diesem Subnet gruppiert werden.
Das Gruppieren von Verbindungen, die für verschiedene Ports bestimmt sind, kann für Protokolle von Bedeutung sein, die mehr als einen Port für die Kommunikation verwenden, wie beispielsweise FTP. Allerdings stellt Persistenz nicht die effektivste Art und Weise dar, Probleme mit der Gruppierung von Verbindungen, die für verschiedene Ports bestimmt sind, zu behandeln. Für diese Situationen werden am besten Firewall-Markierungen vewendet.