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4.2.2. Patching einer Zip/Installer-Installation

4.2.2.1. Das Patch Management System

Das JBoss EAP 6 Patch Management System wird dazu verwendet, um heruntergeladene Zip-Patches auf einem einzelnen JBoss EAP 6 Server anzuwenden. Sie können entweder über das Management-CLI mithilfe des patch-Befehls darauf zugreifen oder über die Management-Konsole. Das Patch Management System kann nicht dazu verwendet werden, JBoss EAP 6 Serverinstanzen innerhalb einer Managed Domain automatisch zu patchen, einzelne Serverinstanzen in einer Managed Domain können jedoch unabhängig voneinander gepatcht werden.

Wichtig

JBoss EAP 6 Serverinstanzen, die mittels der RPM-Methode installiert wurden, können nicht mithilfe des Patch Management Systems aktualisiert werden. Siehe Abschnitt 4.2.3, »Patching einer RPM-Installation« zur Aktualisierung RPM-installierter JBoss EAP 6 Server.

Anmerkung

Das Patch Management System kann nur mit Patches verwendet werden, die für JBoss EAP 6.2 und spätere Versionen erstellt wurden. Bezüglich Patches für Versionen der JBoss EAP vor 6.2, sehen Sie bitte in der Dokumentation der betreffenden Version nach unter https://access.redhat.com/site/documentation/.
Neben der Anwendung von Patches liefert das Patch Management System grundlegende Informationen zum Status der installierten Patches und bietet die Möglichkeit der sofortigen Zurücksetzung der Anwendung eines Patches.
Beim Anwenden oder Zurücksetzen eines Patches prüft das Patch Management System die Module und diverse andere Dateien, die es ändert, auf Benutzermodifikationen. Wird eine Benutzermodifikation aufgefunden und es wurde kein Switch zur Konflikthandhabung festgelegt, so bricht das Patch Management System den Vorgang ab und meldet eine Warnung bezüglich des Konflikts. Die Warnung beinhaltet eine Liste der Module und anderer Dateien, bei denen ein Konflikt existiert. Um den Vorgang abzuschließen, muss er erneut ausgeführt werden mit einem Switch, der festlegt, wie der Konflikt aufgelöst wird, d. h. ob die Benutzermodifikationen gewahrt oder außer Kraft gesetzt werden sollen.
Die nachfolgende Tabelle führt die Argumente und Switches für den Management-CLI patch-Befehl auf.

Tabelle 4.1. patch-Befehlsargumente und Switches

Argument oder Switch Beschreibung
apply Wendet einen Patch an.
--override-all Existiert ein Konflikt, so setzt der Patch-Vorgang Benutzermodifikationen außer Kraft.
--override-modules Existiert ein Konflikt aufgrund bearbeiteter Module, so setzt dieser Switch diese Modifikationen mit den Inhalten des Patch-Vorgangs außer Kraft.
--override=path(,path) Ausschließlich für festgelegte, diverse Dateien setzt dies die in Konflikt stehenden, bearbeiteten Dateien im Patch-Vorgang außer Kraft.
--preserve=path(,path) Ausschließlich für festgelegte, diverse Dateien bewahrt dies die in Konflikt stehenden, bearbeiteten Dateien.
--host=HOST_NAME Verfügbar für Managed Domain Server; legt den Host fest, auf dem der Patch-Vorgang durchgeführt werden soll.
info
Liefert Informationen zu aktuell installierten Patches.
Sie können optional --patch-id=PATCH_ID -v für ausführliche Informationen zu einem bestimmten Patch bereitstellen, einschließlich Layer-/Add-on-Patches.
inspect Untersucht eine heruntergeladene Patch-Datei und liefert wichtige Informationen zu dem Patch.
history Liefert Informationen zur Patch-Chronik.
rollback Setzt die Anwendung eines Patches zurück.
--patch-id=PATCH_ID Erforderlich für das Zurücksetzen; legt die ID des zurückzusetzenden Patches fest.
--reset-configuration=TRUE|FALSE Für das Zurücksetzen erforderlich, dies legt fest, ob die Serverkonfigurationsdateien als Teil des Zurücksetzvorgangs wiederhergestellt werden sollen.
--rollback-to Falls es sich bei dem Patch oder der Zurücksetzung um ein individuelles Patch handelt, gibt dieses Argument an, dass der Zurücksetzungsvorgang auch alle anderen individuellen Patches zurücksetzen soll, die über dem angegebenen Patch angewendet wurden.