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Kapitel 8. Verwaltung des Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-Ons mit Befehlszeilen-Tools

Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen administrativen Aufgaben zur Verwaltung des Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-Ons und umfasst die folgenden Abschnitte:

Wichtig

Stellen Sie sicher, dass Ihre Bereitstellung des Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-Ons Ihren Anforderungen gerecht wird und unterstützt werden kann. Beratschlagen Sie sich dazu ggf. mit einem autorisierten Red Hat Vertreter, um Ihre Konfiguration vor der Bereitstellung zu prüfen. Berücksichtigen Sie zudem eine gewisse Zeit für einen Burn-In-Test, um die Konfiguration auf mögliche Ausfälle zu überprüfen.

Wichtig

Dieses Kapitel verweist auf häufig verwendete cluster.conf Elemente und Parameter. Eine vollständige Liste samt Beschreibung aller cluster.conf Elemente und Parameter finden Sie im Cluster-Schema unter /usr/share/cluster/cluster.rng und das kommentierte Schema unter /usr/share/doc/cman-X.Y.ZZ/cluster_conf.html (zum Beispiel /usr/share/doc/cman-3.0.12/cluster_conf.html).

Wichtig

Bestimmte Verfahren in diesem Kapitel erfordern, dass der cman_tool version -r Befehl zum Verbreiten der Cluster-Konfiguration im gesamten Cluster ausgeführt wird. Für die Verwendung dieses Befehls ist es erforderlich, dass ricci läuft.

Anmerkung

Einige Verfahren in diesem Kapitel enthalten bestimmte Befehle für die in Anhang E, Überblick über Befehlszeilen-Tools aufgelisteten Befehlszeilen-Tools. Weitere Informationen über alle Befehle und Variablen finden Sie auf der Handbuchseite des jeweiligen Befehlszeilen-Tools.

8.1. Starten und Stoppen der Cluster-Software

Sie können die Cluster-Software auf einem Knoten gemäß Abschnitt 8.1.1, »Starten der Cluster-Software« und Abschnitt 8.1.2, »Stoppen der Cluster-Software« starten und stoppen. Das Starten der Cluster-Software auf einem Knoten veranlasst diesen dazu, dem Cluster beizutreten; das Stoppen der Cluster-Software auf einem Knoten veranlasst ihn dazu, den Cluster zu verlassen.

8.1.1. Starten der Cluster-Software

Um die Cluster-Software auf einem Knoten zu starten, führen Sie die folgenden Befehle in der angegebenen Reihenfolge aus:
  1. service cman start
  2. service clvmd start, falls CLVM zum Erstellen geclusterter Datenträger verwendet wird
  3. service gfs2 start, falls Sie Red Hat GFS2 verwenden
  4. service rgmanager start, falls Sie Hochverfügbarkeitsdienste verwenden (rgmanager)
Zum Beispiel:
[root@example-01 ~]# service cman start
Starting cluster: 
   Checking Network Manager...                             [  OK  ]
   Global setup...                                         [  OK  ]
   Loading kernel modules...                               [  OK  ]
   Mounting configfs...                                    [  OK  ]
   Starting cman...                                        [  OK  ]
   Waiting for quorum...                                   [  OK  ]
   Starting fenced...                                      [  OK  ]
   Starting dlm_controld...                                [  OK  ]
   Starting gfs_controld...                                [  OK  ]
   Unfencing self...                                       [  OK  ]
   Joining fence domain...                                 [  OK  ]
[root@example-01 ~]# service clvmd start
Starting clvmd:                                            [  OK  ]
Activating VG(s):   2 logical volume(s) in volume group "vg_example" now active
                                                           [  OK  ]
[root@example-01 ~]# service gfs2 start
Mounting GFS2 filesystem (/mnt/gfsA):                      [  OK  ]
Mounting GFS2 filesystem (/mnt/gfsB):                      [  OK  ]
[root@example-01 ~]# service rgmanager start
Starting Cluster Service Manager:                          [  OK  ]
[root@example-01 ~]#

8.1.2. Stoppen der Cluster-Software

Um die Cluster-Software auf einem Knoten zu stoppen, führen Sie die folgenden Befehle in der angegebenen Reihenfolge aus:
  1. service rgmanager stop, falls Sie Hochverfügbarkeitsdienste verwenden (rgmanager)
  2. service gfs2 stop, falls Sie Red Hat GFS2 verwenden
  3. umount -at gfs2, falls Sie Red Hat GFS2 in Verbindung mit dem rgmanager verwenden, um sicherzustellen, dass jegliche GFS2-Dateien, die während des Starts von rgmanager eingehängt wurden (jedoch beim Beenden nicht ausgehängt wurden) ebenfalls ausgehängt werden.
  4. service clvmd stop, falls CLVM zum Erstellen geclusterter Datenträger verwendet wird
  5. service cman stop
Zum Beispiel:
[root@example-01 ~]# service rgmanager stop
Stopping Cluster Service Manager:                          [  OK  ]
[root@example-01 ~]# service gfs2 stop
Unmounting GFS2 filesystem (/mnt/gfsA):                    [  OK  ]
Unmounting GFS2 filesystem (/mnt/gfsB):                    [  OK  ]
[root@example-01 ~]# umount -at gfs2
[root@example-01 ~]# service clvmd stop
Signaling clvmd to exit                                    [  OK  ]
clvmd terminated                                           [  OK  ]
[root@example-01 ~]# service cman stop
Stopping cluster: 
   Leaving fence domain...                                 [  OK  ]
   Stopping gfs_controld...                                [  OK  ]
   Stopping dlm_controld...                                [  OK  ]
   Stopping fenced...                                      [  OK  ]
   Stopping cman...                                        [  OK  ]
   Waiting for corosync to shutdown:                       [  OK  ]
   Unloading kernel modules...                             [  OK  ]
   Unmounting configfs...                                  [  OK  ]
[root@example-01 ~]#

Anmerkung

Durch das Stoppen der Cluster-Software auf einem Knoten wechseln dessen Hochverfügbarkeitsdienste auf einen anderen Knoten. Alternativ dazu können Sie in Erwägung ziehen, die Hochverfügbarkeitsdienste vor dem Stoppen der Cluster-Software auf einen anderen Knoten zu verlegen oder zu migrieren. Informationen über das Verwalten von Hochverfügbarkeitsdiensten finden Sie in Abschnitt 8.3, »Verwaltung von Hochverfügbarkeitsdiensten«.