Red Hat Training

A Red Hat training course is available for Red Hat Satellite

4.3. Befehlszeilenversion

Auch wenn Sie X nicht ausführen, können Sie trotzdem den Red Hat Update Agent von einer virtuellen Konsole oder einem entfernten Terminal aus ablaufen lassen. Wenn Sie X ausführen, jedoch lieber die Befehlszeilenversion verwenden, können Sie diesen mit folgendem Befehl dazu zwingen, nicht die grafische Oberfläche anzuzeigen:
up2date --nox
Die Befehlszeilenversion des Red Hat Update Agent ermöglicht es Ihnen, erweiterte Funktionen oder Aktionen mit nur geringer oder auch gar keiner Interaktion durchzuführen. Beispielsweise aktualisiert folgender Befehl Ihr System ohne irgendeine Form von Benutzereingriff. Die aktuellsten Pakete werden heruntergeladen und auch installiert, falls dieser so konfiguriert ist.
up2date -u
Folgende Optionen sind für die Befehlszeilenversion des Red Hat Update Agent möglich:

Tabelle 4.2. Update Agent Befehlszeilenparameter

Option Beschreibung
-?, --usage Beschreibt kurz die verfügbaren Optionen.
-h, --help Listet die verfügbaren Optionen auf und beendet.
--arch=architecture Zwingt up2date, diese Architektur des Paketes zu installieren. Nicht gültig in Zusammenhang mit --update, --list oder --dry-run.
--channel=channel Legt mithilfe von Channel-Labels fest, von welchem Channel Sie aktualisiert möchten.
--configure Konfigurieren Sie Red Hat Update Agent-Optionen. Siehe Abschnitt 4.4, »Konfiguration« für eine detaillierte Anleitung.
-d, --download Laden Sie die Pakete nur herunter; installieren Sie diese nicht. Dieses Argument übersteuert temporär die Konfigurationsoption Pakete nicht nach deren Abfrage zu installieren. Benutzen Sie diese Option, wenn Sie eine manuelle Installation der Pakete bevorzugen.
--dbpath=dir Legen Sie eine alternative RPM-Datenbank für die temporäre Benutzung fest.
--dry-run Führt alles aus, ausser dem Herunterladen und Installieren von Paketen. Dies ist nützlich beim Überprüfen von Abhängigkeiten und anderen Anforderungen vor der eigentlichen Installation.
-f, --force Paketinstallation erzwingen. Diese Option übersteuert temporär die Datei-, Paket- und Konfigurations-Skiplisten.
--firstboot Erscheint in der Mittes des Bildschirms für Firstboot.
--get Ruft das festgelegte Paket ab, ohne dabei Abhängigkeiten aufzulösen.
--get-source Ruft das festgelegte Quellpaket ab, ohne Abhängigkeiten aufzulösen.
--gpg-flags Zeigt die Flags, mit denen GPG aufgerufen wird, wie beispielsweise der Keyring.
--hardware Aktualisiert das Hardware-Profil dieses Systems auf RHN.
-i, --install Installieren von Paketen, nachdem diese heruntergeladen wurden. Dieses Argument übersteuert temporär die Konfigurationsoption Pakete nicht nach deren Abfrage zu installieren.
--installall=<channel-label> Installiert alle verfügbaren Pakete eines vorgegebenen Channels
--justdb Fügt Pakete nur der Datenbank hinzu, ohne diese zu installieren.
-k, --packagedir Legt einen durch Semikolons getrennten Pfad an Verzeichnissen fest, um nach Paketen zu suchen, bevor diese heruntergeladen werden.
-l, --list Listet Pakete auf, die für das System relevant sind.
--list-rollbacks Zeigt die verfügbaren Paket-Rollbacks.
--nodownload Lädt keine Pakete herunter. Dies ist für Testzwecke nützlich.
--nosig Verwenden Sie nicht GPG, um Ihre Paketsignatur zu prüfen. Diese Option übersteuert temporär die gespeicherte Konfigurationsoption.
--nosrc Lädt keine Quellpakete (SRPMs) herunter.
--nox Versucht nicht, X zu starten. Hierdurch wird die Befehlszeilenversion des Red Hat Update Agent gestartet.
-p, --packages Aktualisiert Pakete in Zusammenhang mit diesem System-Profil.
--proxy=proxy URL Legt einen zu verwendenden HTTP-Proxy fest.
--proxyPassword=proxy password Legt ein Passwort fest, um es in Zusammenhang mit einem authentifizierten HTTP-Proxy zu verwenden.
--proxyUser=proxy user ID Legt einen Benutzernamen fest, um diesen mit einem authentifizierten HTTP-Proxy zu verwenden.
--register Registriert dieses System mit RHN (neu). Siehe Abschnitt 4.2, »Anmeldung« für nähere Instruktionen.
--serverUrl=server URL Legt einen anderen Server fest, von welchem Pakete abgefragt werden sollen.
--showall Listet alle zum Herunterladen verfügbaren Pakete.
--show-available Listet alle verfügbaren Pakete auf, die derzeit noch nicht installiert sind.
--show-channels Zeigt den Channel-Namen in Verbindung mit jedem Paket.
--show-orphans Listet alle derzeit installierten Pakete auf, die sich nicht in Channels befinden, zu denen das System angemeldet ist.
--show-package-dialog Zeigt den Paketinstallations-Dialog im GUI-Modus.
--solvedeps=dependencies Findet, lädt und installiert die zum Auflösen von Abhängigkeiten erforderlichen Pakete.
--src Lädt Quellpakete sowie auch Binary-RPMs herunter.
--tmpdir=directory Übersteuern Sie temporär das konfigurierte Paketverzeichnis. Die heruntergeladenen Updates werden standardmäßig in /var/spool/up2date kopiert. Diese Option ist nützlich, wenn nicht genügend Speicherplatz vorhanden ist.
-u, --update Aktualisiert das System mit allen relevanten Paketen.
--undo Macht das letzte Update einer Paketgruppe rückgängig.
--upgrade-to-release=release version Aktualisiert auf den angegebenen Channel.
--uuid=uuid Übergibt eine eindeutige Benutzer-ID, die vom Alert-Benachrichtigungstool generiert wurde.
-v, --verbose Gibt zusätzliche Informationen während der Aktualisierung aus.
--version Zeigt die up2date-Versionsinformation an.
--whatprovides=dependencies Zeigt die Pakete, welche die kommagetrennte Liste an Abhängigkeiten auflösen.

Anmerkung

Die Optionen --solvedeps und --whatprovides können dazu verwendet werden, Abhängigkeiten für ein RPM aufzulösen, auch wenn Ihr System derzeit keinen Zugriff auf einen Channel, der dieses Paket enthält, besitzt.

4.3.1. Installieren des Red Hat GPG-Schlüssels

Wenn Sie das erste mal die grafische Version des Red Hat Update Agent starten, werden Sie dazu aufgefordert, den Red Hat GPG-Schlüssel zu installieren. Dieser Schlüssel ist für die Authentifikation der von Red Hat Network heruntergeladenen Pakete notwendig. Wenn Sie hingegen beim ersten Mal die Befehlszeilenversion benutzen, müssen Sie den Red Hat GPG-Schlüssel manuell installieren. Wenn dieser nicht installiert ist, erscheint folgende Mitteilung:
Ihr GPG-Schlüsselring enthält den Red Hat, Inc. öffentlichen Schlüssel nicht.
Ohne diesen können Sie nicht verifizieren, ob vom Update-Agent heruntergeladene
Pakete sicher von Red Hat signiert sind.

Anmerkung

GPG-Schlüssel müssen für jeden Benutzer installiert werden. Um den Schlüssel für die Verwendung mit Red Hat Network, zu installieren, importieren Sie den Schlüssel als Root.
Die Methode für die Installation des Schlüssels variiert in Abhängigkeit von Ihrer RPM-Version. Mit der Version 4.1, welche mit Red Hat Enterprise Linux 3 ausgeliefert wird, können Sie GPG-Schlüssel unter Verwendung mithilfe von RMP importieren. Führen Sie dazu folgenden Befehl am Shell-Prompt als Root aus:
 rpm --import /usr/share/doc/rpm-4.1/RPM-GPG-KEY 
Für ältere RPM-Versionen, wie mit Red Hat Enterprise Linux 2.1 ausgeliefert, verwenden Sie den gpg-Befehl (als Root):
 /usr/bin/gpg --import /usr/share/rhn/RPM-GPG-KEY 
Wenn Sie den Red Hat GPG-Schlüssel zuerst herunterladen müssen, erhalten Sie diesen unter https://www.redhat.com/security/team/key.html .
Type bits/keyID Date User ID
pub  1024D/650D5882 2001-11-21 Red Hat, Inc. (Security Response Team)
sub  2048g/7EAB9AFD 2001-11-21 

-----BEGIN PGP PUBLIC KEY BLOCK-----
Version: GnuPG v1.2.1 (GNU/Linux)

mQGiBDv70vQRBADh701rf8WUzDG88kqlV/N5KQ1PF0amnODB/1EeuAD7n6bCBRmV
ekQWJCdfab0Rf1S+VsFg6IAAAmDIarVnacTLQzqCdGJqTpXm/rGVpLv+mCh+OmT9
QRFbjSzB0uPJOpiIvJwSS00D/wJ8XKzHkVNgW3DiJ9Qz2BHYszU2ISI6FwCgxY6d
IVjWT5jblkLNjtD3+fR024ED/i0e2knetTX3S9LjC+HdGvP8Eds92Ti2CnJLaFJk
Rp749PucnK9mzxPcO2jSHgdtjWAXst/st+gWFVbFmkjBQDVSd00B/xEwI1T1+LN8
V7R8BElBmg99IlJmDvA2BI/seXvafhzly9bxSHScFnceco/Az9umIs3NXwv3/yOm
ZakDBAC6SAGHBmpVkOdeXJDdb4LcbEhErFU3CpRCjZ6AOnFuiV1MGdulZXvEUgBA
I6/PDE5nBHfZY3zPjyLPZVtgYioJpZqcRIx/g+bX2O8kPqvJEuZ19tLCdykfZGpy
bsV7QdSGqBk3snNOizmFj543RaHyEbnwKWbNADhujWMeUAxN+7Q8UmVkIEhhdCwg
SW5jLiAoU2VjdXJpdHkgUmVzcG9uc2UgVGVhbSkgPHNlY2FsZXJ0QHJlZGhhdC5j
b20+iFcEExECABcFAj3GczYFCwcKAwQDFQMCAxYCAQIXgAAKCRBeVICDZQ1YghAU
AJoCeQfuMR2dKyLft/10O6qUs+MNLQCggJgdO8MUO2y11TWID3XOYgyQG+2InAQT
AQIABgUCPtyYpQAKCRDurUz9SaVj2e97A/0b2s7OhhAMljNwMQS4I2UWVGbgtxdu
D+yBcG/3mwL76MJVY7aX+NN/tT9yDGU+FSiQZZCL/4OFOHMvjpcDqfJY+zpTlBii
ZMAPJWTs2bB+0QaXxUgWlwW84GVf2rA6RSbvMLTbDjTH8t7J1RGP9zAqu8SgraTA
QbQdao6TNxVt+ohGBBMRAgAGBQI+3LjCAAoJECGRgM3bQqYOf5MAoIjiJDe+hDOj
9+jlR0qDs9lIi/C2AJ9SBBfd4A8hyR4z3lY7e0LzjWF51LkCDQQ7+9O3EAgA8tMs
xdUmuTfA+X78fMXh7LCvrL4Hi28CqvNM+Au81XJjDLNawZvpVmFlMmd9h0Xb5Jt2
BZWLR13rcDUByNdw1EWhVAzCz6Bp9Z3MIDhcP00iIBctIHn7YP9fi5vV0G03iryT
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oRn6EvmQfayOF2uYDX9Sk//lOD7T7RLtKjM/hPW/9NoCGwwROaG+VUzVv4aelh1L
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AAoJEF5UgINlDViCKWcAoMCeYStWVKXJTytzHEL6Wl8rXr8WAKCHuapJIA4/eFsf
4ciWtjY8cO0v8Q==
=yOVZ
-----END PGP PUBLIC KEY BLOCK-----
Speichern Sie die Textdatei und importieren Sie sie in Ihren Keyring unter Anwendung des für Ihre RPM-Version maßgeblichen Verfahrens.

4.3.2. Manuelle Paketinstallation

Wenn Sie die Software-Updates mit dem Red Hat Update Agent oder von der RHN-Website herunterladen (aber nicht installieren) möchten, müssen Sie diese manuell installieren.
Um diese zu installieren, wechseln Sie zum Verzeichnis, welches die heruntergeladenen Pakete enthält. Das standardmäßige Verzeichnis ist /var/spool/up2date. Geben Sie dann den Befehl rpm -Uvh *.rpm ein. Wenn die Pakete fertig installiert sind, können Sie diese löschen. Diese werden nicht mehr benötigt von Ihnen benötigt.
Nachdem Sie die Pakete installiert haben, müssen Sie Ihr Systemprofil aktualisieren, sodass Sie nicht dazu aufgefordert werden, diese nochmals herunterzuladen. Siehe Abschnitt 4.3.3, »Ihr Systemprofil synchronisieren« für nähere Details.

4.3.3. Ihr Systemprofil synchronisieren

Wenn Sie den Red Hat Update Agent konfiguriert haben, um die neuesten Pakete zu installieren, dann wird Ihr von Red Hat Network gespeichertes Systemprofil nach der Installation der Pakete aktualisiert. Wenn Sie jedoch nur die neuesten RPM-Pakete mittels dem Red Hat Update Agent oder von der Website herunterladen oder auch die RPM-Pakete selbst aktualisieren/installieren/entfernen, dann wird Ihr Systemprofil nicht automatisch aktualisiert. Sie müssen in diesem Fall Ihr aktualisiertes Systemprofil an die RHN Server senden.
Um die RPM-Paketliste auf Ihrem lokalen Red Hat Enterprise Linux 5-System und auf Red Hat Network zu synchronisieren, führen Sie folgenden Befehl aus:
rhn-profile-sync
Nachdem dieser Befehl ausgeführt worden ist, scheinen in Ihrem RHN-Systemprofil die neuesten, auf Ihrem System installierten Softwareversionen auf.
Für Red Hat Enterprise Linux 4 Systeme führen Sie folgenden Befehl aus, um die Paketliste zu aktualisieren:
up2date -p

4.3.4. Log-Datei

Der Red Hat Update Agent protokolliert alle Aktionen, die er auf Ihrem System durchführt und speichert diese in der Datei /var/log/up2date. Er benutzt dabei die standardmäßig rotierende Log-Methode. Deshalb befinden sich ältere Logs in /var/log/up2date.1, /var/log/up2date.2 und /var/log/up2date.3. Die Log-Dateien speichern Aktionen, die vom Red Hat Update Agent durchgeführt werden, wie wenn beispielsweise Ihre RPM-Datenbank geöffnet wird, wenn dieser sich mit Red Hat Network verbindet, um Informationen von Ihrem Systemprofil abzufragen. Bei diesen Informationen kann es sich darum handeln, welche Pakete heruntergeladen wurden, welche Pakete mittels Red Hat Update Agent installiert worden sind und welche Pakete nach der Installation vom System gelöscht wurden. Wenn Sie Pakete selber installieren und löschen, wird dies nicht in dieser speziellen Log-Datei aufgezeichnet. Sie sollten daher Ihr eigenes Protokoll über Aktionen führen, welche nicht unter Verwendung des Red Hat Update Agent stattfinden.