Red Hat Training

A Red Hat training course is available for Red Hat Satellite

D.9. Oracle 8i, 9i, 10g und 11g

Die Probes in diesem Abschnitt können auf den unterstützten Versionen der Oracle Datenbanken angewandt werden. Oracle Probes erfordern die Konfiguration der Datenbank und Verbände, indem folgender Befehl ausgeführt wird.
$ORACLE_HOME/rdbms/admin/catalog.sql
Zusätzlich dazu muss der in dem Probe konfigurierte Oracle-Benutzer zumindest Privilegien, wie CONNECT und SELECT_CATALOG_ROLE besitzen, sodass der Probe einwandfrei funktionieren kann.
Einige Oracle Probes sind speziell darauf ausgelegt, Geräte für eine Langzeitsteigerung der Performance abzustimmen und nicht nur um Unterbrechungen vermeiden zu können, Aus diesem Grund empfiehlt Red Hat diese so einzuplanen, dass diese weniger häufig auftreten; irgendwo zwischen einer Stunde und allen zwei Tagen. Dies liefert eine bessere, statistische Auswertung, da zumal auftretende Anomalien dadurch weniger stark hervorgehoben werden. Dies trifft auf folgende Probes zu: Puffer-Cache, Data-Dictionary-Cache, Disk-Sort-Ratio, Bibliothek-Cache und Redo-Log.
Die Grenzwerte für KRITISCH und WARNUNG dürfen nicht eine größere Zeitspanne erlauben, als diejenige, die für die Timeout-Periode gewählt wurde. Ansonsten erhalten Sie in allen Fällen den Status UNBEKANNT, da dies die Grenzwerte für nichtig erklären würde. Aus diesem Grund wird von Red Hat strengstens empfohlen, dass alle Timeout-Perioden über alle zeitbedingten Grenzwerte hinausgehen. In diesem Abschnitt bezieht sich dies speziell auf TNS-Ping des Probe.
Schlussendlich müssen Kunden, welche diese Oracle-Probes auf Oracles Multi-Threaded Server (MTS) verwenden, den Red Hat-Support kontaktieren, um Einträge zur Datei /etc/hosts des RHN Servers hinzugefügt zu bekommen, um sicher zu gehen, dass der DNS-Name richtig aufgelöst wird.

D.9.1. Oracle::Active Sessions

Der Probe "Oracle::Active Sessions" überwacht einen Oracle-Server und sammelt folgende Messdaten:
  • Aktive Sessions — Die Anzahl aktiver Sessions basierend auf dem Wert von V$PARAMETER.PROCESSES.
  • Verfügbare Sessions — Die Anzahl aktiver Sessions, die basierend auf dem Wert von V$PARAMETER.PROCESSES zur Verfügung stehen.

Tabelle D.48. Einstellungen für "Oracle::Active Sessions"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale aktive Sessions
Warnung Maximale aktive Sessions
Kritisch Maximale verfügbare Sessions verwendet
Warnung Maximale verfügbare Sessions verwendet

D.9.2. Oracle::Availability

Der Probe "Oracle::Availability" ermittelt die Verfügbarkeit der Datenbank des RHN Satellite.

Tabelle D.49. Einstellungen für "Oracle::Availability"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30

D.9.3. Oracle::Blocking Sessions

Der Probe "Oracle::Blocking Sessions" überwacht einen Oracle-Server und sammelt folgende Messdaten:
  • Blockierende Sessions — Die Anzahl an Sessions, welche andere Sessions davon abhalten, Änderungen in der Oracle Datenbank dauerhaft zu speichern, wie vom erforderlichen, von Ihnen zur Verfügung gestellten Sperrzeit-Wert festgelegt. Nur die Sessions, die während der Dauer dieser Sperrrzeit blockiert haben (in Sekunden gemessen), werden als blockierende Sessions gezählt.

Tabelle D.50. Einstellungen für "Oracle::Blocking Sessions"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Sperrzeit (Sekunden)* 20
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale blockierende Sessions
Warnung Maximale blockierende Sessions

D.9.4. Oracle::Buffer Cache

Der Probe "Oracle::Buffer Cache" kalkuliert die Puffer-Cache Hit Ratio, sodass die SGA Datenbank Puffer-Cache-Größe optimiert werden kann. Die folgenden Messdaten werden dabei gesammelt:
  • DB Block-Gets (im Cache gefundene Datenblöcke) — Die Anzahl von Blöcken, auf die via einzelner Block-Gets zugegriffen wurde (nicht durch den lesekonsistenten Get-Mechanismus).
  • Consistent Gets (im Cache gefundene Datenblöcke für die Lesekonsistenz) — Die Anzahl von Zugriffen auf den Block-Puffer, um Daten in einem lesekonsistenten Modus wiederzuerlangen.
  • Physical Reads (von Disk gelesene Datenblöcke) — Die kumulative Anzahl von Blöcken, die von Disk gelesen wurden.
  • Buffer Cache Hit Ratio — Die Häufigkeit mit der die Datenbank zum Puffer anstatt zur Festplatte geht, um Daten wiederzufinden. Eine niedrige Häufigkeit legt nahe, dass das System mehr RAM benötigt.

Tabelle D.51. Einstellungen für "Oracle::Buffer Cache"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Warnung Mimimale Puffer Cache Hit Ratio
Kritisch Mimimale Puffer Cache Hit Ratio

D.9.5. Oracle::Client Connectivity

Der Probe "Oracle::Client Connectivity" ermittelt, ob die Datenbank funktionsfähig und betriebsbereit ist und in der Lage ist, Verbindungen von den zu überwachenden Systemen zu erhalten. Dieser Probe eröffnet eine rhnmd-Verbindung zum System und führt einen sqlplus connect-Befehl auf dem überwachten System aus.
Der Erwarteter DB Name-Parameter ist der erwartete Wert von V$DATABASE.NAME. Dieser Wert unterliegt der Groß- und Kleinschreibung. Der Status KRITISCH wird zurückgemeldet, falls dieser Wert nicht gefunden werden kann.
Anforderungen — Der Red Hat Network Monitoring Daemon (rhnmd) muss auf dem zu überwachenden System ablaufen, sodass diese Probe ausgeführt werden kann. Ebenso muss der nocpulse-Benutzer Leseberechtigung für Ihre Log-Dateien besitzen.

Tabelle D.52. Einstellungen für "Oracle::Client Connectivity"

Feld Wert
Oracle Hostname oder IP-Adresse*
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
ORACLE_HOME* /opt/oracle
Erwarteter DB Name*
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30

D.9.6. Oracle::Data Dictionary Cache

Der Probe "Oracle::Data Dictionary Cache" kalkuliert den Data Dictionary Cache Hit Ratio, um den SHARED_POOL_SIZE in init.ora zu optimieren. Folgende Messdaten werden dabei gesammelt:
  • Data Dictionary Hit Ratio — Die Rate von Cache-Hits im Data-Dictionary Cache. In anderen Worten beschreibt dies die Häfigkeit mit der die Datenbank auf das Dictionary zugreift, anstatt auf die Festplatte, um Daten abzurufen. Eine niedrige Häufigkeit legt nahe, dass das System mehr RAM benötigt.
  • Gets — Die Anzahl von Blöcken, auf die über einzelne Block-Gets zugegriffen wurde (nicht durch den lesekonsistenten Get-Mechanismus).
  • Cache Misses — Die Anzahl von Zugriffen auf den Block-Puffer, um Daten in einem lesekonsistenten Modus abzurufen.

Tabelle D.53. Einstellungen für "Oracle::Data Dictionary Cache"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Warnung Minmimale Data Dictionary Hit Ratio
Kritisch Minmimale Data Dictionary Hit Ratio

D.9.7. Oracle::Disk Sort Ratio

Der Probe "Oracle::Disk Sort Ratio" überwacht eine Oracle Datenbank und sammelt folgende Messdaten:
  • Disk Sort Ratio — Die Häufigkeit von Oracle Sorts, die zu groß waren, um im Speicher vollständig abgeschlossen zu werden und für die stattdessen ein temporäres Segment vewendet wurde.

Tabelle D.54. Einstellungen für "Oracle::Disk Sort Ratio"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale Disk Sort Ratio
Warnung Maximale Disk Sort Ratio

D.9.8. Oracle::Idle Sessions

Der Probe "Oracle::Idle Sessions" überwacht eine Oracle-Datenbank und sammelt folgende Messdaten:
  • Idle-Sessions — Die Anzahl von Oracle-Sessions, die idle (im Leerlauf sein) sind, wie durch den von Ihnen eingegebenen Idle-Time-Wert festgelegt. Nur diejenigen Sessions, die für diesen Zeitraum idle sind (in Sekunden gemessen), zählen als Idle-Sessions.

Tabelle D.55. Einstellungen für "Oracle::Idle Sessions"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Idle-Time (Sekunden)* 20
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale idle Sessions
Warnung Maximale idle Sessions

D.9.9. Oracle::Index Extents

Der Probe "Oracle::Index Extents" überwacht Oracle und sammelt folgende Messdaten:
  • Vorgesehen Erweiterungen — Die Anzahl an vorgesehenen Erweiterungen für jeden Index.
  • Verfügbare Erweiterungen — Der Prozentsatz an verfügbaren Erweiterungen für jeden Index.
Das Mussfeld Index Name beinhaltet den Standardwert %, der mit jedem Index Namen übereinstimmt.

Tabelle D.56. Einstellungen für "Oracle::Index Extents"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Index Eigentümer* %
Index Name* %
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximum an vorgesehenen Erweiterungen
Warnung Maximum an vorgesehenen Erweiterungen
Kritisch Maximum an verfügbaren Erweiterungen
Warnung Maximum an verfügbaren Erweiterungen

D.9.10. Oracle::Library Cache

Der Probe "Oracle::Library Cache" kalkuliert die Library Cache Miss Ratio, um SHARED_POOL_SIZE in init.ora zu optimieren. Folgende Messdaten werden gesammelt:
  • Library Cache Miss Ratio — Die Häufigkeit in der ein Library Cache Pin Miss auftritt. Dies passiert, wenn eine Session ein Statement ausführt, das bereits geparst wurde, sich aber nicht mehr länger im gemeinsam benutzten Pool befindet.
  • Ausführungen — Wie oft um einen Pin für Objekte in diesem Namensraum angefragt worden ist.
  • Cache Misses — Die Anzahl von Pins von Objekten mit vorhergehenden Pins seitdem der Objekt-Handle erstellt wurde und die nunmehr das Objekt von der Disk abrufen müssen.

Tabelle D.57. Einstellungen für "Oracle::Library Cache"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale Library Cache Miss Ratio
Warnung Maximale Library Cache Miss Ratio

D.9.11. Oracle::Locks

Der Probe "Oracle::Locks" überwacht eine Oracle-Datenbank und sammelt folgende Messdaten:
  • Aktive Locks — Die aktuelle Anzahl an aktiven Locks, wie vom Wert in der v$locks-Tabelle festgelegt. Datenbankadmininstratoren sollten sich einer hohen Anzahl an Locks in einer Datenbank bewusst sein.
Locks werden dazu verwendet, sodass mehrere Benutzer und Prozesse, welche dieselben Daten in der Datenbank aktualisieren, nicht kollidieren. Dieser Probe ist nützlich zu Warnen von Datenbankadmins, wenn einen hohe Anzahl von Locks in einer Datenbank gefunden werden.

Tabelle D.58. Einstellungen für "Oracle::Locks"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale Aktive Locks
Warnung Maximale Aktive Locks

D.9.12. Oracle::Redo Log

Der Probe "Oracle::Redo Log" überwacht eine Oracle-Datenbank und sammelt folgende Messdaten:
  • Redo Log Space Anfragerate — Die durchschnittliche Anzahl von Redo Log Space Anfragen pro Minute seit dem Starten des Servers.
  • Redo Buffer Allocation Retry Rate (Zuordnungs-Wiederholungsrate) — Die durchschnittliche Anzahl von Pufferzuordnungswiederholungen pro Minute seit dem Starten des Servers.
Die erhaltenen Messdaten und die Grenzwerte, mit denen diese verglichen werden, sind Zahlen, welche die Änderungsrate von Ereignissen pro Minute darstellen. Diese Änderungsrate sollte überwacht werden, da schnelles Wachstum Probleme hervorrufen kann, die untersucht werden müssen.

Tabelle D.59. Einstellungen für "Oracle::Redo Log"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale Redo Log Space Anfragerate
Warnung Maximale Redo Log Space Anfragerate
Kritisch Maximale Wiederholungsrate der Redo Pufferzuweisung
Warnung Maximale Wiederholungsrate der Redo Pufferzuweisung

D.9.13. Oracle::Table Extents

Der Probe "Oracle::Table Extents" überwacht eine Oracle-Datenbank und sammelt folgende Messdaten:
  • Zugewiesen Extends-beliebige Tabelle — Die Gesamtanzahl an Extends für eine beliebige Tabelle.
  • Verfügbare Extends-beliebige Tabelle — Der Prozentsatz von verfügbaren Extends für eine beliebige Tabelle.
In Oracle ermöglichen Tabellen-Erweiterungen das Wachstum einer Tabelle. Wenn eine Tabelle voll ist, wird diese um eine bestimmte Menge an Platz erweitert, der bei der Erstellung der Tabelle festgelegt wurde. Extends oder Erweiterungen werden auf einer Pro-Tabelle-Basis konfiguriert mit einer Erweiterungsgröße und einer maximalen Anzahl von Erweiterungen.
Eine Tabelle, die beispielsweise ursprünglich 10 MB aufweist und mit einer Erweiterungsgröße von 1 MB konfiguriert ist und maximal 10 Erweiterungen erhalten kann, kann bis zu maximal 20 MB anwachsen. Diese Probe kann entweder nach (1) Anzahl der zugewiesenen Extends warnen (z. B. Status wird kritisch, wenn 5 mal oder öfter erweitert worden ist) oder (2) die Tabelle einen bestimmten Prozentsatz deren maximaler Erweiterungen überschritten hat (z. B. Status wird kritisch, wenn 80% oder mehr der möglichen Erweiterungen bereits stattgefunden haben).
Die Mussfelder Tabellen-Besitzer und Tabellenname beinhalten den Standardwert %, welcher jedem Tabellen-Besitzer oder -Namen entspricht.

Tabelle D.60. Einstellungen für "Oracle::Table Extents"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Tabellen-Besitzer* %
Tabellen-Name* %
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximale zugewiesene Extends
Warnung Maximale zugewiesene Extends
Kritisch Maximale verfügbare Extends
Warnung Maximale Verfügbare Extends

D.9.14. Oracle::Tablespace Usage

Der Probe "Oracle::Tablespace Usage" Probe überwacht eine Oracle-Datenbank und sammelt folgende Messdaten:
  • Verbrauch verfügbaren Speicherplatzes — Der Prozentsatz von verfügbarem Speicher, der in jedem Tabellenspeicherort verbraucht wurde.
Tabellenspeicherort sind Speicherorte, in die Tabellen, Indizes und andere Datenobjekte geschrieben werden. Dieser Probe gibt eine Warnung aus, wenn der gesamte verfügbare Speicherplatz unter dem Grenzwert liegt. Tabellenspeicherort wird in Bytes gemessen, sodass Erweiterungen keine direkte Rolle spielen (obwohl jede Erweiterung verfügbaren Platz vom gemeinsamen Pool entfernt).
Das Mussfeld Tabellenspeicherort Name unterliegt der Groß- und Kleinschreibung und beinhaltet einen Standardwert %, welcher mit jedem beliebigem Tabellennamen übereinstimmt.

Tabelle D.61. Einstellungen für "Oracle::Tablespace Usage"

Feld Wert
Oracle SID*
Oracle Username*
Oracle Password*
Oracle Port* 1521
Tabellenspeicherort Name* %
Timeout* (Zeitüberschreitung) 30
Kritisch Maximaler Verbrauch verfügbaren Speicherplatzer
Warnung Maximaler Verbrauch verfügbaren Speicherplatzer

D.9.15. Oracle::TNS Ping

Der Probe "Oracle::TNS Ping" ermittelt, ob eine Oracle-Listener auf Anfragen vom Netzwerk antwortet und sammelt folgende Messdaten:
  • Latenz remoter Dienste — Wie lange es dauert, in Sekunden gemessen, bis der Oracle-Server auf eine Verbindungsanfrage antwortet.

Tabelle D.62. Einstellungen für "Oracle::TNS Ping"

Feld Wert
TNS Listener Port* 1521
Timeout* (Zeitüberschreitung) 15
Kritisch Maximale remoter Dienst Latenz
Warnung Maximale remoter Dienst Latenz