Red Hat Training

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8.5. Probes

Da nunmehr der Red Hat Network Monitoring Daemon installiert worden ist und Benachrichtigungs-Methoden angelegt worden sind, können Sie nunmehr mit dem Installieren von Probes auf Ihren Monitoring-berechtigten Systemen beginnen. Wenn ein System eine Berechtigung für Monitoring besitzt, erscheint ein Probes-Reiter auf dessen System-Details-Seite. Hier werden Sie die meiste Arbeit in Bezug auf Probes durchführen.

8.5.1. Probes verwalten

Um einem System einen Probe hinzufügen zu können, muss dieses Monitoring-berechtigt sein. Des weiteren müssen Sie Zugang zum System selbst besitzen, entweder als Root-Benutzer in der System Group Administrator-Rolle oder als der Satellite Administrator. Dann:
  1. Loggen Sie sich auf der RHN-Website entweder als ein Satellite Administrator oder der System Group Administrator für das System ein.
  2. Gehen Sie zum System-Details ⇒ Probes-Reiter und klicken Sie Neuen Probe anlegen.
  3. Füllen Sie auf der System Probe Erstellung-Seite alle erforderlichen Felder aus. Wählen Sie zuerst die Probe-Befehlsgruppe. Dies ändert die Liste verfügbarer Probes und anderer Felder und Anforderungen. Siehe Anhang D, Probes für die komplette Liste von Probes nach Befehlsgruppen gegliedert. Beachten Sie, dass für einige Probes der Red Hat Network Monitoring Daemon auf dem Client-System installiert sein muss.
  4. Wählen Sie den gewünschten Probe-Befehl und den Monitoring-Scout, normalerweise RHN Monitoring Satellite, aber unter Umständen auch einen RHN Proxy Server aus. Geben Sie eine kurze und einzigartige Beschreibung für den Probe ein.
  5. Wählen Sie das Auswahlkästchen Probe-Benachrichtigungen aus, um Benachrichtigungen zu erhalten, sobald der Probe seinen Status ändert. Benutzen Sie das Probetestintervall-Pulldown-Menü, um festzulegen, wie oft Benachrichtigungen gesendet werden sollen. Wenn Sie 1 Minute auswählen (und das Auswahlkästchen Probe-Benachrichtigung), bedeutet dies, dass Sie jede Minute eine Benachrichtigung erhalten, sobald der Probe dessen KRITISCH- oder WARNUNG-Schwellenwert übersteigt. Siehe Abschnitt 8.4, »Benachrichtigungen« um herauszufinden, wie Benachrichtigungs-Methoden angelegt werden können und wie Sie deren Empfang bestätigen können.
  6. Benutzen Sie die RHNMD-Benutzer- und RHNMD-Port-Felder, falls diese erscheinen, um den Probe zur Kommunikation über sshd und nicht über den Red Hat Network Monitoring Daemon zu zwingen. Siehe Abschnitt 8.2.3, »SSH konfigurieren« für nähere Details. Akzeptieren Sie ansonsten die Standardwerte von nocpulse, bzw. 4545.
  7. Wenn das Timeout-Feld erscheint, überprüfen Sie die Grundeinstellung und passen Sie diese Ihren Bedürfnissen an. Die meisten Timeouts, jedoch nicht alle, haben den Status UNBEKANNT zur Folge. Wenn die Metriken des Probes auf Zeit basieren, dann gehen Sie sicher, dass die Timeout-Periode nicht kürzer als die Zeitspanne ist, die für die Schwellenwerte festgelegt wurde. Ansonsten erfüllen die Metriken keinen Zweck, da der Probe durch das Timeout unterbrochen wird, noch bevor irgendwelche Schwellenwerte überschritten werden können.
  8. Benutzen Sie die verbleibenden Felder dazu, die Benachrichtigungs-Schwellenwerte des Probes festzulegen, sofern dies maßgeblich ist. Diese KRITISCH und WARNUNG Werte legen fest, an welchem Punkt der Probe dessen Status ändert. Siehe Abschnitt 8.5.2, »Schwellenwerte festlegen« für das optimale Verfahren in Bezug auf diese Schwellenwerte.
  9. Zum Abschluß klicken Sie auf Erstelle Probe. Vergessen Sie nicht Ihre Monitoring-Konfigurationsänderung auf der Scout Konfig Push-Seite zu aktualisieren.
Um einen Probe zu löschen, gehen Sie zur Aktueller Status-Seite (indem Sie auf den Namen des Probe vom System-Details ⇒ Probes-Reiter klicken) und klicken auf Probe löschen. Danach bestätigen Sie den Löschvorgang.

8.5.2. Schwellenwerte festlegen

Viele der von RHN angebotenen Probes beinhalten Alert-Schwellenwerte, die bei deren Überschreitung, eine Statusänderung für den Probe anzeigen. Beispielsweise ermöglicht der Linux::CPU Usage Probe, die Schwellenwerte KRITISCH und WARNUNG für den Prozentsatz an genutzter CPU zu setzen. Wenn das überwachte System eine CPU-Gesamtnutzung von 75 Prozent rückmeldet und der WARNUNG-Schwellenwert auf 70 Prozent gesetzt ist, wird der Probe in einen WARNUNG-Status übergehen. Einige Probes bieten eine Vielzahl solcher Schwellenwerte an.
Um das Meiste aus Ihrer Monitoring-Berechtigung herauszuholen und falsche Benachrichtigungen zu vermeiden, empfiehlt Red Hat die Probes für eine gewisse Zeit lang ohne Benachrichtigungen ablaufen zu lassen, um ein Basisleistungsverhalten für jedes Ihrer Systeme festzulegen. Obwohl sich die Standardwerte für Probes für Ihre Zwecke eignen können, so hat jede Organisation eine unterschiedliche Umgebung, die eventuell das Abändern der Schwellenwerte erforderlich macht.

8.5.3. Monitoring des RHN Servers

Zusätzlich zur Überwachung aller Ihrer Client-Systeme, können Sie RHN auch dazu verwenden, Ihren RHN Server selbst zu überwachen, egal ob es sich dabei um einen RHN Satellite oder einen RHN Proxy Server handelt. Um Ihren RHN Server zu überwachen, suchen Sie ein System, das vom Server überwacht wird und gehen Sie zum System-Details ⇒ Probes-Reiter dieses Systems.
Klicken Sie Neuen Probe erstellen und wählen die Satellite-Probe Befehlsgruppe aus. Danach füllen Sie auch alle anderen Felder genauso wie für jeden anderen Probe aus. Siehe Abschnitt 8.5.1, »Probes verwalten« für nähere Instruktionen.
Obwohl es so aussieht, als ob der RHN Server vom Client-System überwacht wird, wird der Probe eigentlich vom Server selbst ausgeführt. Schwellenwerte und Benachrichtigungen funktionieren wie gewohnt.

Anmerkung

Sämtliche Probes, die Red Hat Network Monitoring Daemon-Verbindungen benötigen, können nicht auf einem RHN Satellite oder RHN Proxy Server angewandt werden, auf welchen eine Monitoring-Software abläuft. Dies trifft auf die meisten Probes in der Linux-Befehlsgruppe zu sowie auch auf die Log-Agent-Probes und die Remote-Program-Probes. Verwenden Sie die Probes der Satellite-Befehlsgruppe, um RHN Satellite und RHN Proxy Server zu überwachen.