Red Hat Training
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Kapitel 6. Importieren und Synchronisieren
Nach der Installation von RHN Satellite müssen Sie ihm die Pakete und Channels liefern, die den Client-Systemen zur Verfügung gestellt werden sollen. Dieses Kapitel erläutert, wie diese Daten importiert werden können und wie Sie diese Daten auf dem neuesten Stand halten können, unabhängig davon, ob der Inhalt von RHNs zentralen Servern, lokalen Datenträgern oder einem Satellite innerhalb Ihres Unternehmens stammt.
Zwei Tools, RHN Satellite Exporter und RHN Satellite Synchronization Tool, werden als Teil des Pakets
rhns-sat-tools
installiert.
6.1. Mit RHN Satellite Synchronization Tool exportieren
Das RHN Satellite Exporter (
rhn-satellite-exporter
) Tool exportiert den Satellite-Inhalt in ein XML-Format, das dann in andere identische Satellites importiert werden kann. Der Inhalt wird in ein vom Benutzer mit der Option -d bestimmtes Verzeichnis exportiert. Sobald dieses Verzeichnis auf einen anderen Satellite transportiert wurde, kann RHN Satellite Synchronization Tool zum Importieren des Inhalts verwendet werden, wodurch diese zwei Satellites synchronisiert werden.
6.1.1. rhn-satellite-exporter
- Channel-Familien
- Architekturen
- Channel-Metadaten
- Blacklists
- RPMs
- RPM-Metadaten
- Errata
- Kickstarts
Die Zeit, die
rhn-satellite-exporter
für den Export der Daten benötigt, hängt von der Anzahl und Größe der zu exportierenden Channels ab. Die Verwendung der Optionen --no-packages
, --no-kickstarts
, --no-errata
, and --no-rpms
reduziert die Zeitspanne, die für das Ausführen von rhn-satellite-exporter
benötigt wird, führt jedoch auch dazu, dass potenziell nützliche Informationen nicht exportiert werden. Aus diesem Grund sollten diese Optionen nur dann verwendet werden, wenn Sie sich sicher sind, dass Sie den dadurch ausgeschlossenen Inhalt nicht benötigen. Zusätzlich müssen Sie die passenden Optionen für satellite-sync
beim Import der Daten verwenden. Wenn Sie beispielsweise --no-kickstarts
mit rhn-satellite-exporter
verwenden, müssen Sie beim Import der Daten die Option --no-kickstarts
angeben.
Beim Export eines RHN-Basis-Channels müssen Sie ebenfalls die Tools-Channels, die mit dem Basis-Channel verknüpft sind, exportieren, um Rechner mit der Distribution im Basis-Channel zu kickstarten. Wenn Sie beispielsweise rhel-i386-as-4 exportieren, müssen Sie ebenfalls den Channel rhn-tools-rhel-4-as-i386 exportieren, um Rechner mit Red Hat Enterprise Linux 4 AS zu kickstarten. Dies liegt daran, dass die Tools-Channels die auto-kickstart-Pakete enthalten, welche die für einen Kickstart via Satellite notwendigen Pakete installieren.
Der RHN Satellite Exporter bietet mehrere Befehlszeilenoptionen. Fügen Sie dazu die Option und den entsprechenden Wert nach dem Befehl
rhn-satellite-exporter
ein.
Tabelle 6.1. RHN Satellite Exporter Optionen
Option | Beschreibung |
---|---|
-d, --dir= | Die exportierten Informationen in diesem Verzeichnis ablegen. |
-cCHANNEL_LABEL , --channel=CHANNEL_LABEL | Daten nur für diesen speziellen Channel (durch das Label festgelegt) verarbeiten. HINWEIS: das *Label* des Channels ist NICHT identisch mit dem *Namen* des Channels. |
--list-channels | Alle verfügbaren Channels auflisten und beenden. |
--list-steps | Alle Schritte, die der rhn-satellite-exporter während des Exports von Daten durchführt, auflisten. Diese können als Werte für --step verwendet werden. |
-p --print-configuration | Aktuelle Konfiguration anzeigen und beenden. |
--print-report | Einen Bericht im Terminal ausgeben, wenn der Export abgeschlossen ist. |
--no-rpms | Keine RPMs abfragen. |
--no-packages | RPM-Metadaten nicht exportieren. |
--no-errata | Keine Errata-Informationen verarbeiten. |
--no-kickstarts | Keine Kickstart-Daten verarbeiten (nur Provisioning). |
--debug-level=LEVEL_NUMBER | Die in /etc/rhn/rhn.conf festgelegte Menge an angezeigten und in die Protokolldateien geschriebenen Nachrichten außer Kraft setzen, 0-6 (2 ist Standard). |
--start-date=START_DATE | Das Limit des Anfangsdatums, mit dem die zuletzt modifizierten Daten verglichen werden. Muss im Format YYYYMMDDHH24MISS vorliegen (z.B. 20071225123000 ). |
--end-date=END_DATE | Das Limit des Enddatums, mit dem die zuletzt modifizierten Daten verglichen werden. Muss im Format YYYYMMDDHH24MISS vorliegen (z.B. 20071231235900 ). |
--make-isos=MAKE_ISOS | Erstellt ein Verzeichnis für Channel-Dump-ISOs namens satellite-isos (z.B. --make-isos=cd oder dvd |
--email | Versendet einen Bericht über den Exportverlauf und mögliche Fehler per E-Mail. |
--traceback-mail=EMAIL | Alternative E-Mail-Adresse für --email. |
--db=DB | Füge alternativen String zur Datenbankverbindung ein: benutzername/passwort@SID. |
--hard-links | Exportiert die RPM und Kickstart-Dateien mit Hardlinks zu den originalen Dateien. |
6.1.2. Exportieren
Um mit dem RHN Satellite Exporter einen Export durchzuführen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die RHN Satellite Installation muss erfolgreich abgeschlossen sein.
- Es muss genug Festplattenplatz für die exportierten Inhalte in dem Verzeichnis zur Verfügung stehen, das mit der Option
--dir
spezifiziert wurde.
Auch wenn dies keine Voraussetzung ist, so ist ein erfolgreicher Export doch am sinnvollsten, wenn er auf einem Satellites mit gefüllten Channels durchgeführt wird.
6.1.2.1. Den Export durchführen
Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie den Satellite entweder so konfigurieren, dass Sie diesen in einem weiteren Satellite duplizieren können, oder diesen in einer Backup-Lösung speichern. Wählen Sie dann die Inhalte, die Sie exportieren möchten. Mithilfe der in Abschnitt 6.1.1, »
rhn-satellite-exporter
« erwähnten Optionen können Sie wahlweise auf den Export von RPMs, Errata oder Kickstarts verzichten. Führen Sie abschließend den Befehl als Root aus (nachfolgend ist ein Beispiel aufgeführt):
rhn-satellite-exporter --dir=/var/rhn-sat-export --no-errata
Nach erfolgreichem Abschluss kann das Exportverzeichnis mit
rsync
oder scp -r
auf einen anderen Satellite oder eine Speicherlösung verschoben werden.