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6.2. Pakete auf den RHN Satellite Server hochladen

Die RHN Push-Applikation ermöglicht es Ihnen, angepasste Pakete in Verbindung mit einem privaten RHN-Channel durch den RHN Satellite Server anzubieten. Wenn Sie möchten, dass von Ihrem RHN Satellite Server nur offizielle Red Hat Enterprise Linux-Pakete angeboten werden, brauchen Sie RHN Push nicht zu installieren.
Um RHN Push verwenden zu können, müssen Sie das rhnpush-Paket und alle abhängigen Pakete installieren. Dieses Paket ist für alle registrierten RHN Satellite Server-Systeme erhältlich und wird mittels up2date rhnpush installiert.
RHN Push lädt RPM-Header-Information in die RHN Satellite Server-Datenbank und legt das RPM im RHN Satellite Server-Repository ab. Im Gegensatz zum RHN Package Manager des RHN Proxy Server, verteilt RHN Push niemals Paketinformationen, nicht einmal die Header, außerhalb der RHN Satellite Server-Datenbank.

Anmerkung

Wenn Ihre Satellite-Installation Solaris-Betriebssysteme unterstützt, dann können Sie RHN Push von einem Solaris-Client aus verwenden, um Solaris-Paketinhalte an angepasste Solaris-Channels zu verteilen.

6.2.1. RHN Push-Applikation konfigurieren

Wenn RHN Push installiert ist, wird eine zentrale Konfigurationsdatei in /etc/sysconfig/rhn/rhnpushrc installiert. Diese Datei beinhaltet Werte für alle Optionen, die in Tabelle 6.2, »rhnpush-Optionen« aufgeführt sind.
Diese jeweiligen Konfigurationsdateien sind nützlich beim Variieren Ihrer Einstellungen abhängig vom Verzeichnis, von dem aus der rhnpush-Befehl ausgeführt wird. Einstellungen im aktuellen Verzeichnis (./.rhnpushrc) haben Vorrang vor denen im Stammverzeichnis des Benutzers (~/.rhnpushrc), welche wiederum vor den Einstellungen in der zentralen Konfigurationsdatei (/etc/sysconfig/rhn/rhnpushrc) verwendet wird.
Sie können beispielsweise die Konfigurationsdatei des aktuellen Verzeichnisses dazu verwenden, um den Software-Channel zu bestimmen, die Konfigurationsdatei des Stammverzeichnisses, um den Benutzernamen festzulegen, der aufgerufen werden soll und die zentrale Konfigurationsdatei, um den Server zu bestimmen, der die Pakete erhalten soll.
Tabelle 6.2, »rhnpush-Optionen« beinhaltet alle Befehlszeilenoptionen für den rhnpush-Befehl:

Tabelle 6.2. rhnpush-Optionen

Option Beschreibung
-v --verbose Erhöht die Ausführlichkeit. Diese Option kann mehrmals verwendet werden, d.h. -vv, -vvv und so weiter.
-d, --dir DIRECTORY Verarbeitet Pakete aus diesem Verzeichnis.
-c, --channel CHANNEL_LABEL Legt den Channel fest, der die Pakete erhalten soll. Bitte beachten Sie, dass diese Information im Gegensatz zum Namen des Channels erforderlich ist. Mehrere Channels können angegeben werden, indem die Option -c mehrmals verwendet wird (z.B. -c=CHANNEL_ONE -c=CHANNEL_TWO).
-n, --count N_HEADERS_PER_CALL Verarbeitet diese Anzahl von Headern pro Aufruf. Muss eine Ganzzahl sein. Standardwert ist 25.
-l, --list Listet nur die angegebenen Channels.
-r, --reldirRELATIVE_DIRECTORY Verknüpft dieses relative Verzeichnis mit jeder Datei.
-o, --orgidORGANIZATION_ID Fügt die ID-Nummer Ihrer Organisation ein. Muss eine Ganzzahl sein.
-u , --username USERNAME Fügt den RHN-Benutzernamen des Benutzers mit administrativem Zugang zu den angegebenen Channels ein. Wenn Sie diesen nicht angeben, dann werden Sie von rhnpush zur Eingabe des Benutzernamens eines gültigen Channel-Administrators aufgefordert. Benutzername und Passwort werden in ~/.rhnpushcache für einen begrenzten Zeitraum zwischengespeichert. Fünf Minuten gelten hierbei als Standard. Verwenden Sie --new-cache, um einen neuen Benutzernamen und ein neues Passwort zu erzwingen.
-p , --password PASSWORD Fügt das RHN-Passwort des Benutzers mit administrativem Zugang zum angegebenen Channel ein. Ansonsten werden Sie von rhnpush zur Eingabe des Benutzernamens eines gültigen Channel-Administrators aufgefordert. Benutzername und Passwort werden in ~/.rhnpushcache für einen begrenzten Zeitraum zwischengespeichert. Fünf Minuten gelten hierbei als Standard. Verwenden Sie --new-cache, um einen neuen Benutzernamen und ein neues Passwort zu erzwingen.
-s, --stdin Liest die Paketliste von der Standardeingabe, beispielsweise von einem gepipten ls-Befehl.
-X, --exclude GLOB Schließt Pakete aus, die diesem Glob-Ausdruck entsprechen.
--force Erzwingt das Hochladen eines Pakets, auch wenn dieses Paket sich derzeit bereits im Channel befindet. Ohne diese Option wird beim Hochladen eines bereits bestehenden Pakets eine Fehlermeldung ausgegeben.
--nosig Bricht nicht ab, wenn Pakete nicht signiert sind.
--new-cache Zwingt RHN Push, einen neuen Benutzernamen und ein neues Passwort zu akzeptieren oder danach zu fragen. Dies ist sehr nützlich, wenn Sie beim ersten Mal einen Fehler beim Eintippen gemacht haben.
--newest Pusht nur die Pakete, die neuer sind, als die Pakete auf dem Server. Beachten Sie bitte, dass Source-Pakete dabei eine Ausnahme darstellen, da ihre Versionen niemals miteinander verglichen werden. Ihre Aktualität hängt von den damit in Verbindung stehenden Binärpaketen ab. Wenn Sie diese Version mit RHN Push und nur einem Source-Paket verwenden, wird das Paket hochgeladen, wobei jedoch das Source-Paket solange nicht auf der RHN-Web-Oberfläche erscheint, bis das damit in Zusammenhang stehende Binärpaket hochgeladen wurde. Sie können mit dem Befehl --source das Gegenteil erwirken. Wenn Sie --source --newest gemeinsam verwenden, wird das alleinstehende Source-Paket mit neueren Paketen aktualisiert und es müssen keine Binär-Pakete zuerst hochgeladen werden.
--header Lädt nur die Header hoch.
--source Lädt die angezeigten Source-Pakete hoch. Dadurch werden diese als einfache, alleinstehende Pakete behandelt und nicht als spezielle Source-Pakete, die mit einem anderen, bereits bestehenden Binärpaket in Zusammenhang stehen. Sie können dies beispielsweise dazu verwenden, wenn Sie Applikations-Quellcode unter Entwicklern und Testern außerhalb des regulären Source-Control-Managements verteilen möchten.
--server SERVER Legt den Server fest, auf den Pakete hochgeladen werden sollen. Derzeit ist ein Wert von http://localhost/APP notwendig. Dieser Parameter ist erforderlich.
--test Zeigt lediglich eine Liste der zu pushenden Pakete an, ohne diese tatsächlich zu pushen.
-h, --help Beschreibt kurz die Optionen.
-?, --usage Zeigt eine Zusammenfassung des Verbrauchs an.

Anmerkung

Diese Befehlszeilenoptionen werden auch auf der Handbuchseite von rhnpush beschrieben: man rhnpush.