Red Hat Training
A Red Hat training course is available for Red Hat JBoss Enterprise Application Platform
Kapitel 2. Verwalten der JBoss EAP
2.1. Herunterladen und Installieren der JBoss EAP
Dieses Handbuch bietet eine grundlegende Anleitung zum Herunterladen und Installieren von JBoss EAP unter Verwendung der Plattform-unabhängigen Zip-Installation.
Weitere Informationen finden Sie im Installationshandbuch, darunter auch eine Anleitung zur Installation von JBoss EAP über die grafische Installation oder über RPM-Paketinstallation.
2.1.1. Installationsvoraussetzungen
Stellen Sie vor der Installation der JBoss EAP sicher, dass die folgenden Voraussetzungen erfüllt wurden.
Allgemeine Voraussetzungen
- Ihr System wird gemäß der von JBoss EAP 7 unterstützten Konfigurationen unterstützt.
- Ihr System ist hinsichtlich der von Red Hat herausgegebenen Updates und Errata auf dem neusten Stand.
Voraussetzungen für die Zip-Installation
- Der Benutzer, der die JBoss EAP ausführen wird, hat Lese- und Schreibzugriff auf das Installationsverzeichnis.
- Das gewünschte Java Development Kit wurde installiert
-
Für Hewlett-Packard HP-UX wurde ein
unzip
Dienstprogramm installiert. -
Für Windows Server wurden die
JAVA_HOME
undPATH
Umgebungsvariablen eingestellt.
2.1.2. Herunterladen der JBoss EAP
Die JBoss EAP Zip-Datei ist im Red Hat Kundenportal verfügbar. Die Installation per Zip-Datei ist unabhängig von der Plattform.
- Melden Sie sich beim Red Hat Kundenportal an.
- Klicken Sie auf Downloads.
- Klicken Sie auf Red Hat JBoss Enterprise Application Platform in der Liste Produkt Downloads.
- Wählen Sie im Dropdown-Menü Version die Version 7.1 aus.
- Gehen Sie zu Red Hat JBoss Enterprise Application Platform 7.1.0 auf der Liste und klicken Sie auf Download.
2.1.3. Installieren der JBoss EAP
Wenn die JBoss EAP Zip-Installationsdatei heruntergeladen ist, kann sie durch Entpacken des Paketinhalts installiert werden.
Verschieben Sie gegebenenfalls die Zip-Datei auf den Server und an den Speicherort, an dem die JBoss EAP installiert werden soll.
AnmerkungDer Benutzer, der die JBoss EAP ausführt, muss Lese- und Schreibzugriff auf dieses Verzeichnis haben.
Entpacken Sie das Zip-Archiv.
$ unzip jboss-eap-7.1.0.zip
AnmerkungWählen Sie beim Windows Server per Rechtsklick auf die Zip-Datei Alle Entpacken.
Das durch Entpacken des Zip-Archivs erstellte Verzeichnis ist das Verzeichnis der obersten Ebene für die JBoss EAP Installation. Dieses wird als EAP_HOME
bezeichnet.
2.2. Starten und Anhalten der JBoss EAP
2.2.1. Starten der JBoss EAP
JBoss EAP wird von Red Hat Enterprise Linux, Windows Server, Oracle Solaris und Hewlett-Packard HP-UX und kann entweder als Standalone-Server oder im Betriebsmodus Managed Domain ausgeführt werden. Der genaue Befehl zum Start von JBoss EAP hängt von der zugrundeliegenden Plattform und dem gewünschten Betriebsmodus ab.
Server werden zunächst im angehaltenen Modus gestartet und nehmen erst Anfragen an, wenn alle erforderlichen Dienste gestartet wurden. Zu diesem Zeitpunkt werden Server in einem normalen Ausführungsmodus versetzt und können beginnen, Anfragen anzunehmen.
Starten der JBoss EAP als Standalone-Server
$ EAP_HOME/bin/standalone.sh
Benutzen Sie für Windows Server das EAP_HOME\bin\standalone.bat
Skript.
Dieses Startup-Skript benutzt die Datei EAP_HOME/bin/standalone.conf
oder standalone.conf.bat
für Windows Server, um Standardpräferenzen, wie JVM-Optionen, einzustellen. Sie können die Einstellungen in dieser Datei anpassen.
JBoss EAP benutzt standardmäßig die standalone.xml
Konfigurationsdatei, kann aber auch unter Verwendung einer anderen gestartet werden. Weitere Details zu verfügbaren Standalone-Konfigurationsdateien und deren Gebrauch finden Sie unter Konfigurationsdateien des Standalone-Servers.
Eine vollständige Liste aller verfügbaren Startup-Script-Argumente und ihrer Zwecke finden Sie im --help
Argument oder im Abschnitt Server-Runtime-Argumente.
Starten der JBoss EAP in einer Managed Domain
Der Domain-Controller muss vor den Servern in allen Servergruppen in der Domain gestartet werden. Benutzen Sie dieses Skript um zuerst den Domain-Controller und dann jeden zugehörigen Host-Controller zu starten.
$ EAP_HOME/bin/domain.sh
Verwenden Sie für Windows Server das Script EAP_HOME\bin\domain.bat
.
Dieses Startup-Skript benutzt die Datei EAP_HOME/bin/domain.conf
oder domain.conf.bat
für Windows Server, um Standardpräferenzen, wie JVM-Optionen, einzustellen. Sie können die Einstellungen in dieser Datei anpassen.
JBoss EAP benutzt standardmäßig die host.xml
Host-Konfigurationsdatei, kann aber auch unter Verwendung einer anderen gestartet werden. Details zu verfügbaren Konfigurationsdateien der Managed Domain und deren Gebrauch finden Sie im Abschnitt Konfigurationsdateien der Managed Domain.
Beim Einrichten einer Managed Domain müssen zusätzliche Argumente in das Startup Skript übergeben werden. Eine vollständige Liste aller verfügbaren Startup Skript Argumente und ihrer Zwecke finden Sie im --help
Argument oder im Abschnitt Server-Runtime-Argumente
2.2.2. Anhalten der JBoss EAP
Wie Sie die JBoss EAP anhalten können, hängt davon ab, wie Sie sie gestartet haben.
Anhalten einer interaktiven Instanz der JBoss EAP
Drücken Sie Ctrl+C
im Terminal, in dem die JBoss EAP gestartet wurde.
Anhalten einer Hintergrund-Instanz der JBoss EAP
Benutzen Sie das Management CLI, um eine Verbindung mit der laufenden Instanz herzustellen und den Server herunterzufahren.
Starten Sie das Management CLI.
$ EAP_HOME/bin/jboss-cli.sh --connect
Geben Sie den
shutdown
Befehl.Herunterfahren
Bei der Ausführung in einer Managed Domain müssen Sie zum Herunterfahren den Hostnamen angeben, indem Sie das --host
Argument mit dem shutdown
Befehl verwenden.
2.3. JBoss EAP Management
JBoss EAP verwendet eine vereinfachte Konfiguration mit einer Konfigurationsdatei pro Standalone-Server oder Managed Domain. Die Standard-Konfiguration für einen Standalone-Server ist in der EAP_HOME/standalone/configuration/standalone.xml
Datei gespeichert und die Standard-Konfiguration für eine Managed Domain ist in der Datei EAP_HOME/domain/configuration/domain.xml
gespeichert. Ergänzend ist die Standard-Konfiguration für einen Host-Controller in der Datei EAP_HOME/domain/configuration/host.xml
gespeichert.
JBoss EAP kann über das Befehlszeilen-Management, die Management-Konsole auf Web-Basis, das Java-API oder das HTTP-API konfiguriert werden. Änderungen mittels dieser Management-Schnittstellen bleiben automatisch bestehen und die XML Konfigurationsdateien werden durch das Management API überschrieben. Die Management-Befehlszeile und die Managementkonsole stellen die bevorzugten Methoden dar, und es ist nicht empfehlenswert, die XML Konfigurationsdateien manuell zu bearbeiten.
2.3.1. Verwaltungsbenutzer
Die Standard JBoss EAP-Konfiguration bietet lokale Authentifizierung, damit ein Benutzer ohne Authentifizierung auf die Management-Befehlszeile auf dem lokalen Host zugreifen kann.
Sie müssen jedoch mindestens einen administrativen Benutzer erstellen, um remote auf die Management-Befehlszeile zuzugreifen oder die Managementkonsole zu verwenden, die als Remotezugriff betrachtet wird, auch wenn der Traffic vom Localhost kommt. Wenn Sie versuchen, auf die Management-Konsole zuzugreifen, bevor Sie einen Benutzer hinzugefügt haben, wird Ihnen eine Fehlermeldung angezeigt.
Wurde JBoss EAP über die grafische Installation installiert, wird während dem Installationsprozess ein Management-Benutzer erstellt.
Dieser Leitfaden umfasst die einfache Benutzerverwaltung für JBoss EAP über das Script add-user
, ein ein Dienstprogramm für das Hinzufügen neuer Benutzer zur Eigenschaften-Datei für sofort verfügbare Authentifizierung.
Erweiterte Optionen zur Authentifizierung und Autorisierung, wie LDAP oder Role-Based Access Control (RBAC) finden Sie im Abschnitt Core Management Authentifizierung des JBoss EAP-Handbuchs Sicherheitsarchitektur.
2.3.1.1. Hinzufügen eines neuen Verwaltungsbenutzers
Führen Sie das Skript des
add-user
Dienstprogramms aus und folgen Sie den Aufforderungen.$ EAP_HOME/bin/add-user.sh
AnmerkungVerwenden Sie für Windows Server das Script
EAP_HOME\bin\add-user.bat
.Drücken Sie
ENTER
um die Standardoptiona
zum Hinzufügen eines Verwaltungsbenutzers zu wählen.Dieser User wird der ManagementRealm hinzugefügt und autorisiert, Management-Vorgänge über die Managementkonsole oder die Befehlszeile auszuführen. Die andere Auswahl,
b
, fügt einen Benutzer der ApplicationRealm hinzu, die für Anwendungen verwendet wird und keine besonderen Rechte bietet.Geben Sie die gewünschten Angaben für Benutzernamen und Passwort ein. Sie werden dann aufgefordert, das Passwort zu bestätigen.
AnmerkungBenutzernamen können nur die folgenden Zeichen enthalten, in beliebiger Anzahl und Reihenfolge:
- Alphanumerische Zeichen (a-z, A-Z, 0-9)
- Striche (-), Punkte (.), Kommas (,) @-Zeichen
- Backslash (\)
- Gleichheitszeichen (=)
Standardmäßig erlaubt JBoss EAP schwache Passwörter, gibt jedoch eine Warnung aus.
Weitere Informationen zum Ändern dieses Standardverhaltens finden Sie im Abschnitt Einstellen von Passwortbeschränkungen im Dienstprogramm zum Hinzufügen von Benutzern des JBoss EAP Konfigurationshandbuchs.
-
Geben Sie eine Komma-getrennte Liste von Gruppen ein, denen der Benutzer zugehören soll. Wenn Sie nicht möchten, dass der Benutzer einer Gruppe zugehört, drücken Sie
ENTER
um das Feld frei zu lassen. -
Überprüfen Sie die Informationen und geben Sie
yes
zur Bestätigung ein. Bestimmen Sie, ob dieser Benutzer eine entfernte JBoss EAP Server-Instanz darstellt. Geben Sie für einen einfachen Verwaltungsbenutzer
no
ein.Ein Benutzertyp, der u.U. zur ManagementRealm hinzugefügt werden muss, repräsentiert eine andere Instanz der JBoss EAP, die sich authentifizieren können muss um Mitglied eines Clusters werden. Ist dies der Fall, so antworten Sie mit
yes
auf diese Aufforderung und Ihnen wird ein secret Hash-Wert als Benutzerpasswort gegeben, der einer anderen Konfigurationsdatei hinzugefügt werden muss.
Benutzer können auch nicht-interaktiv erstellt werden, indem Parameter an das add-user
Skript übergeben werden. Dieser Ansatz wird für gemeinsam genutzte Systeme nicht empfohlen, weil die Passwörter in Protokoll- und Verlauf-Dateien sichtbar sind. Weitere Informationen finden Sie unter Nicht-interaktives Ausführen des Dienstprogramms Benutzer-Hinzufügen.
2.3.1.2. Nicht-interaktives Ausführen des Dienstprogramms Benutzer-Hinzufügen
Sie können das add-user
Skript nicht-interaktiv ausführen, indem Sie Argumente an der Befehlszeile übergeben. Es muss mindestens Benutzername und Passwort angegeben werden.
Dieser Ansatz wird für gemeinsam benutzte Systeme nicht empfohlen, weil die Passwörter in Protokoll- und Verlauf-Dateien sichtbar sind.
Erstellen eines neuen Benutzers, der zu mehreren Gruppen gehört
Der folgende Befehl fügt einen Management-Benutzer hinzu, mgmtuser1
, mit den Gruppen guest
und mgmtgroup
.
$ EAP_HOME/bin/add-user.sh -u 'mgmtuser1' -p 'password1!' -g 'guest,mgmtgroup'
Geben Sie eine alternative Eigenschaften-Datei an
Standardmäßig sind Informationen zu Benutzern und Gruppen, die mittels des add-user
Skripts erstellt wurden, in den Eigenschaften-Dateien gespeichert, die sich im Konfigurationsverzeichnis des Servers befinden.
Benutzerinformationen sind in den folgenden Eigenschaften-Dateien gespeichert:
-
EAP_HOME/standalone/configuration/mgmt-users.properties
-
EAP_HOME/domain/configuration/mgmt-users.properties
Gruppeninformationen sind in den folgenden Eigenschaften-Dateien gespeichert:
-
EAP_HOME/standalone/configuration/mgmt-groups.properties
-
EAP_HOME/domain/configuration/mgmt-groups.properties
Diese Standardverzeichnisse und Namen der Eigenschaften-Dateien können ersetzt werden. Der folgende Befehl fügt einen neuen Benutzer hinzu und gibt einen anderen Namen und Speicherort für die Eigenschaften-Dateien des Benutzers an.
$ EAP_HOME/bin/add-user.sh -u 'mgmtuser2' -p 'password1!' -sc '/path/to/standaloneconfig/' -dc '/path/to/domainconfig/' -up 'newname.properties'
Der neue Benutzer wurde der Benutzereigenschaften-Datei unter /path/to/standaloneconfig/newname.properties
und /path/to/domainconfig/newname.properties
hinzugefügt. Beachten Sie, dass diese Dateien bereits bestehen müssen; ansonsten wird Ihnen ein Fehler angezeigt.
Eine vollständige Liste aller verfügbaren add-user
Argumente und ihrer Zwecke finden Sie im --help
Argument oder im Abschnitt Argumente für das Dienstprogramm Benutzer-Hinzufügen.
2.3.2. Verwaltungs-Schnittstellen
2.3.2.1. Management CLI
Das Management Command-Line Interface (CLI) ist ein Befehlszeilen-Verwaltungstool für JBoss EAP.
Benutzen Sie das Management CLI zum Starten und Anhalten von Servern, zum Bereitstellen und Deinstallieren von Anwendungen, zum Konfigurieren von Systemeinstellungen und zum Ausführen weiterer administrativer Aufgaben. Das Ausführen von Vorgängen im Batch-Modus ermöglicht mehrere Aufgaben als Gruppe auszuführen.
Viele allgemeine Terminal-Befehle sind verfügbar, wie ls
, cd
und pwd
. Das Management CLI unterstützt auch die Vervollständigung mit der Tab-Taste.
Detaillierte Informationen zur Verwendung der Management-Befehlszeile einschließlich Befehle und Operationen, Syntax und Ausführung im Stapelmodus finden Sie im JBoss EAP Leitfaden zur Management-Befehlszeile.
Starten des Management CLI
$ EAP_HOME/bin/jboss-cli.sh
Verwenden Sie für Windows Server das Script EAP_HOME\bin\jboss-cli.bat
Verbinden mit einem laufenden Server
verbinden
Sie können auch das Management CLI starten und über den Befehl EAP_HOME/bin/jboss-cli.sh --connect
Befehl in einem Schritt verbinden.
Hilfe anzeigen
Benutzen Sie folgenden Befehl für allgemeine Hilfe
Hilfe
Verwenden Sie die Flag --help
bei einem Befehl, um Anweisungen zur Verwendung dieses Befehls zu erhalten. Führen Sie z.B. folgenden Befehl aus, um Informationen zur Verwendung von deploy
zu erhalten.
deploy --help
Management CLI beenden
Beenden
Systemeinstellungen ansehen
Der folgende Befehl benutzt den read-attribute
Vorgang um anzuzeigen, ob die Beispiel-Datenquelle aktiviert ist.
/subsystem=datasources/data-source=ExampleDS:read-attribute(name=enabled) { "outcome" => "success", "result" => true }
Bei der Ausführung in einer Managed Domain müssen Sie angeben, welches Profil aktualisiert werden soll, indem Sie dem Befehl /profile=PROFILE_NAME
voranstellen.
/profile=default/subsystem=datasources/data-source=ExampleDS:read-attribute(name=enabled)
Systemeinstellungen aktualisieren
Der folgende Befehl benutzt den write-attribute
Vorgang um die Beispiel-Datenquelle zu deaktivieren.
/subsystem=datasources/data-source=ExampleDS:write-attribute(name=enabled,value=false)
Server starten
Das Management CLI kann auch benutzt werden um Server zu starten und anzuhalten, wenn sie in einer Managed Domain ausgeführt werden.
/host=HOST_NAME/server-config=server-one:start
2.3.2.2. Management-Konsole
Die Management-Konsole ist ein Verwaltungs-Tool auf Web-Basis für die JBoss EAP.
Verwenden Sie die Management-Konsole für das Starten und Anhalten von Servern, zum Bereitstellen und De-Installieren von Anwendungen, für die Feinabstimmung von Systemeinstellungen und die Durchführung permanenter Modifikationen an der Server-Konfiguration. Die Management-Konsole kann auch für administrative Aufgaben wie Live-Benachrichtigungen eingesetzt werden, wenn Änderungen durch den aktuellen Benutzer einen Neustart oder ein erneutes Laden der Server-Instanz erfordern.
In einer Managed Domain können Server-Instanzen und Server-Gruppen in derselben Domain zentral von der Management-Konsole des Domain-Controllers aus verwaltet werden.
Für eine JBoss EAP Instanz, die auf einem Localhost ausgeführt wird und den standardmäßigen Management Port benutzt, kann über einen Web-Browser bei http://localhost:9990/console/App.html auf die Management-Konsole zugegriffen werden. Sie müssen sich mit einem Benutzer authentifizieren, der Zugriffsberechtigungen für die Management-Konsole hat.
Die Management-Konsole bietet folgende Tabs zur Navigation und Verwaltung Ihres JBoss EAP Standalone Servers oder Ihrer Managed Domain.
- Home
- Lernen Sie mehr über verschiedene allgemeine Konfigurations- und Verwaltungsaufgaben. Machen Sie sich mithilfe unserer Tour mit der JBoss EAP Management-Konsole vertraut.
- Deployments
- Hinzufügen, Entfernen und Aktivieren von Deployments. Zuweisung von Deployments zu Gruppen in einer Managed Domain.
- Konfiguration
- Konfigurieren Sie verfügbare Subsysteme, die gewisse Fähigkeiten bereitstellen, wie Web Services, Messaging oder Hochverfügbarkeit. Verwalten Sie Profile mit unterschiedlichen Subsystem Konfigurationen in einer Managed Domain.
- Laufzeit
- Lassen Sie sich Laufzeit-Informationen wie Server Status, JVM Verbrauch und Server Protokolle anzeigen. Verwalten Sie Ihre Hosts, Servergruppen und Server in einer Managed Domain.
- Zugriffskontrolle
- Weisen Sie unter Verwendung der Rollen-basierten Zugriffskontrolle den Benutzern und Gruppen bestimmte Rollen zu.
- Patching
- Patches auf Ihre JBoss EAP Instanzen anwenden.
Eine Einführung in die Management-Konsole finden Sie über den Link Einführung auf der Homepage der Management-Konsole.
2.3.3. Konfigurationsdateien
2.3.3.1. Konfigurationsdateien des Standalone-Servers
Die Standalone-Konfigurationsdateien befinden sich im EAP_HOME/standalone/configuration/
Verzeichnis. Für jedes der fünf vordefinierten Profile (default, ha, full, full-ha, load-balancer) existiert eine separate Datei.
Tabelle 2.1. Standalone-Konfigurationsdateien
Konfigurationsdatei | Verwendungszweck |
---|---|
|
Diese Standalone-Konfigurationsdatei ist die Standardkonfiguration, die benutzt wird, wenn Sie Ihren Standalone-Server starten. Sie enthält alle Informationen über den Server, einschließlich Subsysteme, Networking, Deployment, Socket-Bindungen und andere konfigurierbare Details. Sie bietet nicht die zum Messaging oder zur Hochverfügbarkeit notwendigen Subsysteme. |
|
Diese Standalone-Konfigurationsdatei umfasst alle Standard-Subsysteme und fügt die |
|
Diese Standalone-Konfigurationsdatei umfasst alle Standard-Subsysteme und fügt die |
|
Diese Standalone-Konfigurationsdatei beinhaltet Support für jedes mögliche Subsystem, einschließlich der Subsysteme für Messaging und Hochverfügbarkeit. |
|
Diese Standalone-Konfigurationsdatei umfasst die mindest erforderlichen Subsysteme, um den eingebauten Front-End Load Balancer mod_cluster zum Load Balancing anderer JBoss EAP-Instanzen zu verwenden. |
Der Start der JBoss EAP als Standalone-Server benutzt standardmäßig die standalone.xml
Datei. Um die JBoss EAP mit einer anderen Konfiguration zu starten, benutzen Sie das --server-config
Argument. Zum Beispiel
$ EAP_HOME/bin/standalone.sh --server-config=standalone-full.xml
2.3.3.2. Konfigurationsdateien der Managed Domain
Die Konfigurationsdateien der Managed Domain befinden sich im Verzeichnis EAP_HOME/domain/configuration/
.
Tabelle 2.2. Konfigurationsdateien der Managed Domain
Konfigurationsdatei | Verwendungszweck |
---|---|
|
Dies ist die Hauptkonfigurationsdatei für eine Managed Domain. Nur der Domain-Master liest diese Datei. Diese Datei enthält die Konfigurationen für alle Profile (default, ha, full, full-ha, load-balancer). |
|
Diese Datei enthält spezifische Konfigurationsdetails für einen physischen Host in einer Managed Domain, wie Netzwerkschnittstellen, Socket-Bindungen, den Namen des Hosts und andere Host-spezifische Details. Die |
|
Diese Datei umfasst nur die Konfigurationsdetails, die zur Ausführung des Servers als Master Domain Controller notwendig sind. |
|
Diese Datei umfasst nur die Konfigurationsdetails, die zur Ausführung des Servers als Managed Domain Host Controller notwendig sind. |
Der Start der JBoss EAP in einer Managed Domain benutzt standardmäßig die host.xml
Datei. Um die JBoss EAP mit einer anderen Konfiguration zu starten, benutzen Sie das --host-config
Argument. Zum Beispiel
$ EAP_HOME/bin/domain.sh --host-config=host-master.xml
2.3.3.3. Sichern der Konfigurationsdaten
Um die JBoss EAP Serverkonfiguration später wieder herzustellen, sollten Elemente an den folgenden Speicherorten gesichert werden:
EAP_HOME/standalone/configuration/
- Sichern Sie das gesamte Verzeichnis um Benutzerdaten, Serverkonfiguration und Protokollierungseinstellungen für Standalone-Server zu speichern.
EAP_HOME/domain/configuration/
- Sichern Sie das gesamte Verzeichnis um Benutzer- und Profildaten, Domain und Host-Konfiguration, sowie Protokollierungseinstellungen für Managed Domains zu speichern.
EAP_HOME/modules/
- Sichern Sie jegliche benutzerdefinierten Module.
EAP_HOME/welcome-content/
- Sichern Sie jegliche benutzerdefinierten Willkommensinhalte.
EAP_HOME/bin/
- Sichern Sie jegliche benutzerdefinierten Skripts oder Start-Konfigurationsdateien.
2.3.3.4. Konfigurationsdatei-Snapshots
Um die Wartung und Verwaltung des Servers zu unterstützen erstellt die JBoss EAP zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme eine mit Zeitstempel versehene Version der originalen Konfigurationsdatei. Durch Verwaltungs-Vorgänge erfolgte Konfigurations-Änderungen führen zum automatischen Backup der Ursprungs-Datei und zur Speicherung einer Arbeitskopie der Instanz für Referenz und Rollback. Zusätzlich können Konfigurations-Snapshots erstellt werden, welche Zeitpunkt-Kopien der Server-Konfiguration darstellen. Diese Snapshots können von Administratoren gespeichert und geladen werden.
Die folgenden Beispiele verwenden die standalone.xml
Datei, aber derselbe Prozess gilt für domain.xml
und host.xml
Dateien.
Erstellen eines Snapshots
Benutzen Sie das Management CLI um einen Snapshot der aktuellen Konfigurationen zu erstellen.
:take-snapshot
{
"outcome" => "success",
"result" => "EAP_HOME/standalone/configuration/standalone_xml_history/snapshot/20151022-133109702standalone.xml"
}
Liste aller Snapshots
Verwenden Sie das Management CLI um alle erstellten Snapshots aufzulisten.
:list-snapshots
{
"outcome" => "success",
"result" => {
"directory" => "EAP_HOME/standalone/configuration/standalone_xml_history/snapshot",
"names" => [
"20151022-133109702standalone.xml",
"20151022-132715958standalone.xml"
]
}
}
Löschen eines Snapshots
Verwenden Sie das Management CLI um einen Snapshot zu löschen.
:delete-snapshot(name=20151022-133109702standalone.xml)
Starten des Servers mit einem Snapshot
Der Server kann mithilfe eines Snapshots oder einer automatisch gespeicherten Version der Konfiguration gestartet werden.
-
Gehen Sie zum
EAP_HOME/standalone/configuration/standalone_xml_history
Verzeichnis und identifizieren Sie den zu ladenden Snapshot oder die zu ladende Konfigurationsdatei. Starten Sie den Server und weisen Sie auf die ausgewählte Konfigurationsdatei hin. Geben Sie den Dateipfad relativ zum Konfigurationsverzeichnis
EAP_HOME/standalone/configuration/
an.$ EAP_HOME/bin/standalone.sh --server-config=standalone_xml_history/snapshot/20151022-133109702standalone.xml
Wenn Sie in einer Managed Domain arbeiten, benutzen Sie stattdessen das --host-config
Argument um die Konfigurationsdatei anzugeben.
2.3.3.5. Eigenschaften-Austausch
JBoss EAP ermöglicht Ihnen den Gebrauch von Ausdrücken an Stelle von literalen Werten um austauschbare Eigenschaften in der Konfiguration festzulegen. Ausdrücke verwenden das Format ${PARAMETER:DEFAULT_VALUE}
. Ist der festgelegte Parameter eingestellt, so wird der Wert des Parameters verwendet. Andernfalls wird der angegebene Standardwert verwendet.
Unterstützte Quellen zum Auflösen der Ausdrücke sind Systemeigenschaften, Umgebungsvariablen und der Tresor. Nur für Deployments kann die Quelle aus Eigenschaften bestehen, die in einer META-INF/jboss.properties
Datei im Deployment-Archiv aufgelistet sind. Für Deployment-Typen, die Sub-Deployments unterstützen, ist die Auflösung auf den Geltungsbereich aller Sub-Deployments bezogen, sofern die Eigenschaften-Datei im äußeren Deployment (z.B. EAR) ist. Ist die Eigenschaften-Datei im Sub-Deployment, so ist die Auflösung nur auf den Geltungsbereich dieses Sub-Deployments bezogen.
Das unten angeführte Beispiel aus der standalone.xml
Konfigurationsdatei setzt die inet-address
für die public
Schnittstelle auf 127.0.0.1
, außer der jboss.bind.address
Parameter ist festgelegt.
<interface name="public"> <inet-address value="${jboss.bind.address:127.0.0.1}"/> </interface>
Der jboss.bind.address
Parameter kann beim Start der EAP als Standalone-Server mit folgendem Befehl festgelegt werden:
$ EAP_HOME/bin/standalone.sh -Djboss.bind.address=IP_ADDRESS
Verschachtelte Ausdrücke
Man kann Ausdrücke verschachteln, wodurch ein fortgeschrittener Gebrauch von Ausdrücken an Stelle von festen Werten möglich ist. Das Format eines verschachtelten Ausdrucks ist wie das eines normalen Ausdrucks, aber ein Ausdruck ist in einem anderen eingebettet, zum Beispiel:
${SYSTEM_VALUE_1${SYSTEM_VALUE_2}}
Verschachtelte Ausdrücke werden rekursiv ausgewertet, damit zuerst der innere Ausdruck ausgewertet wird, und dann der äußere Ausdruck. Ausdrücke können auch rekursiv sein, wenn sich ein Ausdruck in einen anderen Ausdruck auflöst, der dann aufgelöst wird. Verschachtelte Ausdrücke sind überall zugelassen, wo Ausdrücke zugelassen sind, mit Ausnahme des Management CLI Befehls.
Ein Beispiel für eine mögliche Verwendung eines verschachtelten Ausdrucks wäre, wenn das in einer Datenquellen-Definition verwendete Passwort maskiert ist. Die Konfiguration für die Datenquelle könnte folgende Zeile haben:
<password>${VAULT::ds_ExampleDS::password::1}</password>
Der Wert von ds_ExampleDS
könnte unter Verwendung eines verschachtelten Ausdrucks durch eine Systemeigenschaft (datasource_name
) ersetzt werden. Die Konfiguration für die Datenquelle könnte stattdessen folgende Zeile haben:
<password>${VAULT::${datasource_name}::password::1}</password>
Die JBoss EAP würde zuerst den Ausdruck ${datasource_name}
auswerten, dies anschließend am größeren Ausdruck eingeben und den daraus entstehenden Ausdruck auswerten. Der Vorteil dieser Konfiguration ist, dass der Name der Datenquelle von der festen Konfiguration abgewandelt ist.
Eigenschaften-Austausch auf Deskriptor-Basis
Gewöhnlich variiert die Anwendungskonfiguration (z.B. Verbindungsparameter der Datenquelle) zwischen Entwicklung, Test und Produktionsumgebung. Diese Abweichung ist manchmal in Build-System Skripts gespeichert, da die Java EE Spezifikation keine Methode zum Externalisieren dieser Konfigurationen enthält. Mit der JBoss EAP können Sie Eigenschaften-Austausch auf Deskriptor-Basis verwenden um Konfigurationen extern zu verwalten.
Eigenschaften-Austausch auf Deskriptor-Basis ersetzt Eigenschaften aufgrund von Deskriptoren, wodurch Sie Annahmen über die Umgebung aus der Anwendung und der Build-Kette entfernen können. Umgebungs-spezifische Konfigurationen werden in den Deployment-Deskriptoren bestimmt, anstatt in Anmerkungen oder Build System Skripts. Sie können Konfigurationen in Dateien oder als Parameter an der Befehlszeile bereitstellen.
Es gibt mehrere Flags im ee
Subsystem, die kontrollieren, ob Eigenschaften-Austausch angewendet wird.
JBoss-spezifischer Deskriptor-Austausch wird von der jboss-descriptor-property-replacement
Flag kontrolliert und ist standardmäßig aktiviert. Wenn er aktiviert ist, können Eigenschaften in den folgenden Deployment-Deskriptoren ersetzt werden:
-
jboss-ejb3.xml
-
jboss-app.xml
-
jboss-web.xml
-
*-jms.xml
-
*-ds.xml
Der folgende Management CLI Befehl kann verwendet werden, um Eigenschaften-Austausch in JBoss-spezifischen Deskriptoren zu aktivieren oder zu deaktivieren:
/subsystem=ee:write-attribute(name="jboss-descriptor-property-replacement",value=VALUE)
Java EE Deskriptor-Austausch wird vom spec-descriptor-property-replacement
Flag kontrolliert und ist standardmäßig deaktiviert. Ist er aktiviert, so können Eigenschaften in den folgenden Deployment-Deskriptoren ersetzt werden:
-
ejb-jar.xml
-
persistence.xml
-
application.xml
-
web.xml
Der folgende Management CLI Befehl kann verwendet werden um Eigenschaften-Austausch in Java EE Deskriptoren zu aktivieren oder zu deaktivieren:
/subsystem=ee:write-attribute(name="spec-descriptor-property-replacement",value=VALUE)
2.4. Netzwerk- und Port-Konfiguration
2.4.1. Schnittstellen
JBoss EAP verweist in der ganzen Konfiguration auf benannte Schnittstellen. Dies ermöglicht der Konfiguration auf einzelne Schnittstellen-Deklarationen mit logischen Namen zu verweisen, anstatt bei jeder Verwendung die vollständigen Details der Schnittstelle zu erfordern.
Dies ermöglicht auch leichtere Konfiguration in einer Managed Domain, wo die Details von Netzwerkschnittstellen auf verschiedenen Rechnern variieren können. Jede Server-Instanz kann einer Gruppe von logischen Namen entsprechen.
Die Dateien standalone.xml
, domain.xml
und host.xml
umfassen Schnittstellen-Deklarationen. Je nach verwendeter Standardkonfiguration gibt es mehrere vorkonfigurierte Schnittstellen-Namen. Die Schnittstelle management
kann für alle Komponenten und Dienste verwendet werden, die die Managementebene benötigen, einschließlich des HTTP-Management-Endpunkts. Die Schnittstelle public
kann für alle anwendungsbezogene Netzwerkkommunikation verwendet werden. Die Schnittstelle unsecure
wird in der Standardkonfiguration für IIOP-Sockets verwendet. Die Schnittstelle private
wird in der Standardkonfiguration für JGroups-Sockets verwendet.
2.4.1.1. Standard Schnittstellen-Konfigurationen
<interfaces> <interface name="management"> <inet-address value="${jboss.bind.address.management:127.0.0.1}"/> </interface> <interface name="public"> <inet-address value="${jboss.bind.address:127.0.0.1}"/> </interface> <interface name="private"> <inet-address value="${jboss.bind.address.private:127.0.0.1}"/> </interface> <interface name="unsecure"> <inet-address value="${jboss.bind.address.unsecure:127.0.0.1}"/> </interface> </interfaces>
Die JBoss EAP bindet diese Schnittstellen standardmäßig an 127.0.0.1
, aber diese Werte können zur Runtime außer Kraft gesetzt werden, indem die entsprechende Eigenschaft eingestellt wird. Mit folgendem Befehl kann zum Beispiel die inet-address
der public
Schnittstelle beim Start der JBoss EAP als Standalone-Server festgelegt werden.
$ EAP_HOME/bin/standalone.sh -Djboss.bind.address=IP_ADDRESS
Alternativ können Sie den Switch -b
in der Serverstart-Befehlszeile verwenden. Weitere Informationen zu Server-Startoptionen finden Sie unter Server-Runtime-Argumente.
Wenn Sie die Standard-Netzwerkschnittstellen oder Ports, die JBoss EAP verwendet, ändern, müssen Sie zudem Scripts ändern, die die modifizierten Schnittstellen oder Ports verwenden. Hierzu gehören JBoss EA-Dienst-Scripts, und zudem müssen Sie daran denken, die richtige Schnittstelle und den Port anzugeben, wenn Sie auf die Managementkonsole oder die Management-CLI zugreifen.
2.4.1.2. Konfigurieren von Schnittstellen
Netzwerkschnittstellen werden deklariert, indem ein logischer Name und Auswahlkriterien für die physische Schnittstelle angegeben werden. Die Auswahlkriterien können auf eine Wildcard-Adresse verweisen oder einen Satz von einem oder mehreren Merkmalen angeben, die eine Schnittstelle oder Adresse haben muss um eine gültige Übereinstimmung darzustellen. Eine Liste aller verfügbaren Schnittstellen-Auswahlkriterien finden Sie im Abschnitt Schnittstellenattribute.
Schnittstellen können mittels der Management-Konsole oder dem Management CLI konfiguriert werden. Unten finden Sie einige Beispiele für das Hinzufügen und Aktualisieren von Schnittstellen. Zuerst wird der Management CLI Befehl angezeigt, gefolgt von der entsprechenden Konfiguration XML.
Hinzufügen einer Schnittstelle mit einem NIC Wert
Fügen Sie eine neue Schnittstelle mit einem NIC Wert von eth0
hinzu.
/interface=external:add(nic=eth0)
<interface name="external"> <nic name="eth0"/> </interface>
Hinzufügen einer Schnittstelle mit mehreren bedingten Werten
Neue Schnittstelle hinzufügen, die mit jeder Schnittstelle/Adresse auf dem korrekten Subnetz übereinstimmt, Multicast unterstützt und nicht Point-to-Point ist.
/interface=default:add(subnet-match=192.168.0.0/16,up=true,multicast=true,not={point-to-point=true})
<interface name="default"> <subnet-match value="192.168.0.0/16"/> <up/> <multicast/> <not> <point-to-point/> </not> </interface>
Aktualisieren eines Schnittstellenattributs
Aktualisieren Sie den Standard inet-address
Wert der public
Schnittstelle unter Erhalt der jboss.bind.address
Eigenschaft, damit dieser Wert zur Runtime eingestellt werden kann.
/interface=public:write-attribute(name=inet-address,value="${jboss.bind.address:192.168.0.0}")
<interface name="public"> <inet-address value="${jboss.bind.address:192.168.0.0}"/> </interface>
Hinzufügen einer Schnittstelle zu einem Server in einer Managed Domain
/host=HOST_NAME/server-config=SERVER_NAME/interface=INTERFACE_NAME:add(inet-address=127.0.0.1)
<servers> <server name="SERVER_NAME" group="main-server-group"> <interfaces> <interface name="INTERFACE_NAME"> <inet-address value="127.0.0.1"/> </interface> </interfaces> </server> </servers>
2.4.2. Socket-Bindungen
Socket-Bindungen und Gruppen von Socket-Bindungen ermöglichen Ihnen Netzwerk-Ports und ihre Beziehung zu den für Ihre JBoss EAP Konfiguration erforderlichen Netzwerk-Schnittstellen zu definieren. Eine Socket-Bindung ist eine benannte Socketkonfiguration. Eine Gruppe von Socket-Bindungen ist eine Sammlung von Socket-Bindung Deklarationen, die unter einem logischen Namen gruppiert sind.
Dies ermöglicht anderen Abschnitten der Konfiguration Socket-Bindungen anhand ihres logischen Namens zu referenzieren, anstatt bei jeder Verwendung die vollen Details der Socket Konfiguration zu erfordern.
Die Deklarationen für diese benannten Konfigurationen können in den standalone.xml
und domain.xml
Konfigurationsdateien gefunden werden. Ein Standalone-Server enthält nur eine Gruppe von Socket-Bindungen, während eine Managed Domain mehrere Gruppen enthalten kann. Sie können eine Gruppe von Socket-Bindungen für jede Servergruppe in der Managed Domain erstellen, oder eine Gruppe von Socket-Bindungen unter mehreren Servergruppen teilen.
Die von der JBoss EAP standardmäßig benutzten Ports sind abhängig davon, welche Gruppen von Socket-Bindungen benutzt werden und welche Anforderungen bei Ihren einzelnen Deployments bestehen.
2.4.2.1. Management Ports
Management Ports wurden in der JBoss EAP 7 konsolidiert. Standardmäßig benutzt die JBoss EAP 7 Port 9990
sowohl für systemeigenes Management (vom Management CLI verwendet) und für HTTP Management (von Management-Konsole auf Web-Basis verwendet). Port 9999
, der als systemeigener Management Port in der JBoss EAP 6 benutzt wurde, wird nicht mehr verwendet, kann aber nach wie vor auf Wunsch aktiviert werden.
Ist HTTPS für die Management-Konsole aktiviert, so wird standardmäßig Port 9993
benutzt.
2.4.2.2. Standard Socket-Bindungen
JBoss EAP wird mit einer Gruppe von Socket-Bindungen für jedes der fünf vordefinierten Profile (default, ha, full, full-ha, load-balancer) geliefert.
Detaillierte Informationen zu den Socket-Bindungen, wie Standard-Ports und Beschreibungen, finden Sie im Abschnitt Standard Socket-Bindungen.
Wenn Sie die Standard-Netzwerkschnittstellen oder Ports, die JBoss EAP verwendet, ändern, müssen Sie zudem Scripts ändern, die die modifizierten Schnittstellen oder Ports verwenden. Hierzu gehören JBoss EA-Dienst-Scripts, und zudem müssen Sie daran denken, die richtige Schnittstelle und den Port anzugeben, wenn Sie auf die Managementkonsole oder die Management-CLI zugreifen.
Standalone-Server
Bei der Ausführung als Standalone-Server ist nur eine Gruppe von Socket-Bindungen pro Konfigurationsdatei definiert. Jede Standalone-Konfigurationsdatei (standalone.xml
, standalone-ha.xml
, standalone-full.xml
, standalone-full-ha.xml
, standalone-load-balancer.xml
) definiert Socket-Bindungen für die Technologien, die vom entsprechenden Profil verwendet werden.
Die standardmäßige Standalone-Konfigurationsdatei (standalone.xml
) gibt zum Beispiel die unten angeführten Socket-Bindungen an.
<socket-binding-group name="standard-sockets" default-interface="public" port-offset="${jboss.socket.binding.port-offset:0}"> <socket-binding name="management-http" interface="management" port="${jboss.management.http.port:9990}"/> <socket-binding name="management-https" interface="management" port="${jboss.management.https.port:9993}"/> <socket-binding name="ajp" port="${jboss.ajp.port:8009}"/> <socket-binding name="http" port="${jboss.http.port:8080}"/> <socket-binding name="https" port="${jboss.https.port:8443}"/> <socket-binding name="txn-recovery-environment" port="4712"/> <socket-binding name="txn-status-manager" port="4713"/> <outbound-socket-binding name="mail-smtp"> <remote-destination host="localhost" port="25"/> </outbound-socket-binding> </socket-binding-group>
Managed Domain
Bei der Ausführung in einer Managed Domain sind alle Gruppen von Socket-Bindungen in der domain.xml
Datei definiert. Es gibt fünf vordefinierte Gruppen von Socket-Bindungen:
-
standard-sockets
-
ha-sockets
-
full-sockets
-
full-ha-sockets
-
load-balancer-sockets
Jede Socket-Bindung Gruppe gibt Socket-Bindungen für die Technologien an, die vom zugehörigen Profil verwendet werden. Zum Beispiel definiert die full-ha-sockets
Socket-Bindung Gruppe mehrere jgroups
Socket-Bindungen, welche vom full-ha Profil für Hochverfügbarkeit verwendet werden.
<socket-binding-groups> <socket-binding-group name="standard-sockets" default-interface="public"> <!-- Needed for server groups using the 'default' profile --> <socket-binding name="ajp" port="${jboss.ajp.port:8009}"/> <socket-binding name="http" port="${jboss.http.port:8080}"/> <socket-binding name="https" port="${jboss.https.port:8443}"/> <socket-binding name="txn-recovery-environment" port="4712"/> <socket-binding name="txn-status-manager" port="4713"/> <outbound-socket-binding name="mail-smtp"> <remote-destination host="localhost" port="25"/> </outbound-socket-binding> </socket-binding-group> <socket-binding-group name="ha-sockets" default-interface="public"> <!-- Needed for server groups using the 'ha' profile --> ... </socket-binding-group> <socket-binding-group name="full-sockets" default-interface="public"> <!-- Needed for server groups using the 'full' profile --> ... </socket-binding-group> <socket-binding-group name="full-ha-sockets" default-interface="public"> <!-- Needed for server groups using the 'full-ha' profile --> <socket-binding name="ajp" port="${jboss.ajp.port:8009}"/> <socket-binding name="http" port="${jboss.http.port:8080}"/> <socket-binding name="https" port="${jboss.https.port:8443}"/> <socket-binding name="iiop" interface="unsecure" port="3528"/> <socket-binding name="iiop-ssl" interface="unsecure" port="3529"/> <socket-binding name="jgroups-mping" interface="private" port="0" multicast-address="${jboss.default.multicast.address:230.0.0.4}" multicast-port="45700"/> <socket-binding name="jgroups-tcp" interface="private" port="7600"/> <socket-binding name="jgroups-udp" interface="private" port="55200" multicast-address="${jboss.default.multicast.address:230.0.0.4}" multicast-port="45688"/> <socket-binding name="modcluster" port="0" multicast-address="224.0.1.105" multicast-port="23364"/> <socket-binding name="txn-recovery-environment" port="4712"/> <socket-binding name="txn-status-manager" port="4713"/> <outbound-socket-binding name="mail-smtp"> <remote-destination host="localhost" port="25"/> </outbound-socket-binding> </socket-binding-group> <socket-binding-group name="load-balancer-sockets" default-interface="public"> <!-- Needed for server groups using the 'load-balancer' profile --> ... </socket-binding-group> </socket-binding-groups>
Die Socket Konfiguration für die Verwaltungs-Schnittstellen ist in der host.xml
Datei des Domain-Controllers definiert.
2.4.2.3. Konfigurieren von Socket-Bindungen
Bei der Definition einer Socket-Bindung können Sie sowohl port
und interface
Attribute konfigurieren, als auch Multicast Einstellungen wie multicast-address
und multicast-port
. Details zu allen verfügbaren Socket-Bindung Attributen finden Sie im Abschnitt Socket-Bindung Attribute.
Socket-Bindungen können über die Management-Konsole oder das Management CLI konfiguriert werden. Die folgenden Schritte helfen Ihnen beim Hinzufügen einer Socket-Bindungen Gruppe, beim Hinzufügen einer Socket-Bindung und beim Konfigurieren der Socket-Bindung Einstellungen über das Management CLI.
Hinzufügen einer neuen Gruppe von Socket-Bindungen. Beachten Sie, dass dieser Schritt bei der Ausführung als Standalone-Server nicht durchgeführt werden kann.
/socket-binding-group=new-sockets:add(default-interface=public)
Hinzufügen einer Socket-Bindung.
/socket-binding-group=new-sockets/socket-binding=new-socket-binding:add(port=1234)
Socket-Bindung ändern um eine andere als die Standard-Schnittstelle zu verwenden, welche von der Socket-Bindung Gruppe festgelegt wird.
/socket-binding-group=new-sockets/socket-binding=new-socket-binding:write-attribute(name=interface,value=unsecure)
Das folgende Beispiel zeigt, wie die XML Konfiguration aussehen könnte, nachdem die vorherigen Schritte durchgeführt wurden.
<socket-binding-groups> ... <socket-binding-group name="new-sockets" default-interface="public"> <socket-binding name="new-socket-binding" interface="unsecure" port="1234"/> </socket-binding-group> </socket-binding-groups>
2.4.2.4. Port Offsets
Ein Port Offset ist ein numerischer Offset-Wert, der zu allen Port Werten hinzugefügt wurde, die in der Gruppe von Socket-Bindungen für diesen Server angegeben wurden. Dies ermöglicht dem Server die in seiner Gruppe von Socket-Bindungen angegebenen Port Werte zu erben, wobei ein Offset sicherstellt, dass er nicht mit einem anderen Server auf demselben Host in Konflikt steht. Wenn zum Beispiel der HTTP Port der Gruppe von Socket-Bindungen 8080
ist und ein Server ein Port Offset von 100
benutzt, dann ist sein HTTP Port 8180
.
Unten finden Sie ein Beispiel für die Einstellung eines Port Offsets von 250
für einen Server in einer Managed Domain unter Verwendung des Management CLI.
/host=master/server-config=server-two/:write-attribute(name=socket-binding-port-offset,value=250)
Port Offsets können für Server in einer Managed Domain verwendet werden, sowie für die Ausführung mehrerer Standalone-Server auf demselben Host.
Über die Eigenschaft jboss.socket.binding.port-offset
können Sie beim Start eines Standalone-Servers einen Port-Offset übergeben.
$ EAP_HOME/bin/standalone.sh -Djboss.socket.binding.port-offset=100
2.4.3. IPv6 Adressen
JBoss EAP ist standardmäßig konfiguriert mit IPv4 Adressen zu laufen. Die Schritte unten helfen, die JBoss EAP zur Verwendung von IPv6 Adressen zu konfigurieren.
Konfigurieren von JVM-Stack für IPv6-Adressen
Aktualisieren der Startkonfiguration zur Bevorzugung von IPv6 Adressen.
Öffnen Sie die Start-Konfigurationsdatei.
-
Bei der Ausführung als Standalone-Server bearbeiten Sie die Datei
EAP_HOME/bin/standalone.conf
(oderstandalone.conf.bat
für Windows Server). -
Bei der Ausführung in einer Managed Domain bearbeiten Sie die Datei
EAP_HOME/bin/domain.conf
(oderdomain.conf.bat
für Windows Server).
-
Bei der Ausführung als Standalone-Server bearbeiten Sie die Datei
Setzen Sie die
java.net.preferIPv4Stack
Eigenschaft auffalse
.-Djava.net.preferIPv4Stack=false
Fügen Sie die
java.net.preferIPv6Addresses
Eigenschaft an und setzen Sie sie auftrue
.-Djava.net.preferIPv6Addresses=true
Das folgende Beispiel zeigt, wie die JVM-Optionen in der Start-Konfigurationsdatei nach den oben beschriebenen Änderungen aussehen könnte.
# Specify options to pass to the Java VM. # if [ "x$JAVA_OPTS" = "x" ]; then JAVA_OPTS="-Xms1303m -Xmx1303m -Djava.net.preferIPv4Stack=false" JAVA_OPTS="$JAVA_OPTS -Djboss.modules.system.pkgs=$JBOSS_MODULES_SYSTEM_PKGS -Djava.awt.headless=true" JAVA_OPTS="$JAVA_OPTS -Djava.net.preferIPv6Addresses=true" else
Aktualisieren der Schnittstellen-Deklarationen für IPv6 Adressen
Die standardmäßigen Schnittstellen-Werte in der Konfiguration können auf IPv6 Adressen geändert werden. Der Management CLI Befehl unten setzt zum Beispiel die management
Schnittstelle auf IPv6 Loopback-Adressen (::1
).
/interface=management:write-attribute(name=inet-address,value="${jboss.bind.address.management:[::1]}")
Das folgende Beispiel zeigt, wie die XML Konfiguration nach Ausführung des Befehls oben aussehen könnte.
<interfaces> <interface name="management"> <inet-address value="${jboss.bind.address.management:[::1]}"/> </interface> .... </interfaces>