3.7. Konfiguration des Directors

Der Installationsprozess des Directors erfordert bestimmte Einstellungen um Ihre Netzwerkkonfigurationen festzulegen. Die Einstellungen sind in einer Vorlage im stack Home-Verzeichnis des Benutzers gespeichert als undercloud.conf
Red Hat bietet eine Basisvorlage um bei der Festlegung der für Ihre Installation erforderlichen Einstellungen zu helfen. Kopieren Sie diese Vorlage in das stack Home-Verzeichnis des Benutzers:
$ cp /usr/share/instack-undercloud/undercloud.conf.sample ~/undercloud.conf
Die Basisvorlage enthält folgende Parameter:
image_path
Definiert den Pfad zu den für Bereitstellungsrollen benutzten Images. Setzen Sie den Wert auf den stack Benutzer images: /home/stack/images
local_ip
Die für den Provisioning NIC des Directors definierte IP-Adresse. Dies ist auch die IP-Adresse, die der Director für seine DHCP und PXE-Boot-Dienste benutzt. Lassen Sie diesen Wert als Standard 192.0.2.1/24, außer Sie benutzen ein anderes Subnetz für das Provisioning-Netzwerk, d.h. es steht in Konflikt mit einer existierenden IP-Adresse oder einem existierenden Subnetz in Ihrer Umgebung.
undercloud_public_vip
Die für das Öffentliche API definierte IP-Adresse. Benutzen Sie eine IP-Adresse auf dem Provisioning-Netzwerk, die mit keiner anderen IP-Adresse oder Adressbereich in Konflikt steht.
undercloud_admin_vip
Die für das Admin-API des Directors deifnierte IP-Adresse. Benutzen Sie eine IP-Adresse auf dem Provisioning-Netzwerk, die mit keiner anderen IP-Adresse oder Adressbereich in Konflikt steht.
undercloud_service_certificate
Ort und Dateiname des Zertifikats für OpenStack SSL Kommunikation. Idealerweise beziehen Sie dieses Zertifikat von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle. Generieren Sie andernfalls mit folgendem Befehl Ihr selbstsigniertes Zertifikat:
$ openssl genrsa -out privkey.pem 2048
$ openssl req -new -x509 -key privkey.pem -out cacert.pem -days 365
$ cat cacert.pem privkey.pem > undercloud.pem
Dies erstellt eine undercloud.pem zur Verwendung mit der undercloud_service_certificate Option. Diese Datei erfordert einen speziellen SELinux Kontext, damit das HAProxy Tool ihn lesen kann. Benutzen Sie folgendes Beispiel als Leitfaden:
$ sudo mkdir /etc/pki/instack-certs
$ sudo cp ~/undercloud.pem /etc/pki/instack-certs/.
$ sudo semanage fcontext haproxy_t /etc/pki/instack-certs/*
$ sudo restorecon -R /etc/pki/instack-certs
local_interface
Die ausgewählte Schnittstelle für den Provisioning NIC des Directors. Dies ist auch das Gerät, das der Director für seine DHCP und PXE-Boot-Dienste benutzt. Ändern Sie diesen Wert auf das ausgewählte Gerät. ip addr zeigt Ihnen an, welches Gerät verbunden ist. Dies ist zum Beispiel das Resultat eines ip addr Befehls:
2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP qlen 1000
    link/ether 52:54:00:75:24:09 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 192.168.122.178/24 brd 192.168.122.255 scope global dynamic eth0
       valid_lft 3462sec preferred_lft 3462sec
    inet6 fe80::5054:ff:fe75:2409/64 scope link
       valid_lft forever preferred_lft forever
3: eth1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc noop state DOWN
    link/ether 42:0b:c2:a5:c1:26 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
In diesem Beispiel benutzt der Externe NIC eth0 und der Provisioning NIC eth1, welche momentan nicht konfiguriert sind. In diesem Fall stellen Sie local_interface auf eth1. Das Konfigurationsskript fügt diese Schnittstelle einer benutzerdefinierten, mit dem discovery_interface Parameter angegebenen Brücke an.
masquerade_network
Bestimmt die Masquerade des Netzwerks bei externem Zugriff. Dies bietet dem Provisioning-Netzwerk einen gewissen Grad an Netzwerkadressen Übersetzung (network adress translation; NAT), damit es externen Zugriff durch den Director hat. Lassen Sie dies als Standardeinstellung (192.0.2.0/24), außer Sie verwenden ein anderes Subnetz für das Provisioning-Netzwerk.
dhcp_start, dhcp_end
Start und Ende des DHCP-Zuweisungsbereiches für Overcloud-Knoten. Stellen Sie sicher, dass dieser Bereich genügend IP-Adressen enthält um Ihre Knoten zuzuweisen.
network_cidr
Das vom Director benutzte Netzwerk zur Verwaltung von Overcloud-Instanzen. Dies ist das Provisioning-Netzwerk. Lassen Sie dies als Standardeinstellung 192.0.2.0/24, außer Sie benutzen ein anderes Subnetz für das Provisioning-Netzwerk.
network_gateway
Das Gateway für die Overcloud-Instanzen. Dies ist der Discovery Host, der Datenverkehr an das Externe Netzwerk weitergibt. Lassen Sie dies als Standardeinstellung 192.0.2.1, außer Sie benutzen entweder eine andere IP-Adresse für den Director oder Sie wollen direkt ein externes Gateway benutzen.
discovery_interface
Die vom Director benutzte Brücke zur Knotensuche. Dies ist eine benutzerdefinierte, bei der Director-Konfiguration erstellte Brücke. Die LOCAL_INTERFACE heftet sich der Brücke an. Lassen Sie dies als Standardeinstellung br-ctlplane.
discovery_iprange
Ein Bereich von IP-Adressen, den der Suchdienst des Directors während dem PXE-boot und Provisioning-Prozess benutzt. Benutzen Sie kommagetrennte Werte um Start und Ende dieses Bereiches zu definieren. Zum Beispiel 192.0.2.100,192.0.2.120. Stellen Sie sicher, dass dieser Bereich genügend IP-Adressen für Ihre Knoten enthält und nicht mit dem Bereich von dhcp_start und dhcp_end in Konflikt steht.
discovery_runbench
Führt während der Knotensuche eine Reihe von Benchmarks durch. Aktivieren Sie dies, indem Sie 1 setzen. Das ist für die Durchführung einer Benchmark-Analyse notwendig, wenn Sie die Hardware auf registrierte Knoten im Erweiterten Szenario überprüfen wollen. Unter Abschnitt 6.3.3, »Automatisches Knoten-Tagging mit Automated Health Check (AHC) Tools« finden Sie weitere Details.
undercloud_debug
Stellt die Log-Ebene von Undercloud-Diensten auf DEBUG. Stellen Sie diesen Wert auf true zur Aktivierung.
undercloud_db_password, undercloud_admin_token, undercloud_admin_password, undercloud_glance_password, etc.
Die übrigen Parameter sind die Zugriffsdetails für alle Dienste des Directors. Es wird empfohlen diese Parameter leer zu lassen, damit das Konfigurationsskript des Directors automatisch diese Werte erzeugt. Sie können alle Werte nach Abschluss des Konfigurationsskripts abfragen.
Ändern Sie die Werte für diese Parameter um sie Ihrem Netzwerk anzupassen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, speichern Sie die Datei und führen Sie folgenden Befehl aus:
$ openstack undercloud install
Dies startet das Konfigurationsskript des Directors. Der Director installiert zusätzliche Pakete und konfiguriert seine Dienste um sie den Einstellungen in undercloud.conf anzupassen. Die Ausführung dieses Skripts dauert einige Minuten.
Wenn das Konfigurationsskript abgeschlossen ist, erzeugt es zwei Dateien:
  • undercloud-passwords.conf - Eine Liste aller Passworte für die Dienste des Directors.
  • stackrc - Eine Reihe von Initialisierungsvariablen, die Ihnen den Zugriff auf die Befehlszeilentools des Directors erleichtern.
Um die Verwendung der Befehlszeilentools durch den stack Benutzer zu initialisieren, führen Sie folgenden Befehl aus:
$ source ~/stackrc
Sie können jetzt die Befehlszeilentools des Directors benutzen.