2.3. Vorbereiten der Installationsquelle
DVD
: Sie können das DVD-ISO-Image auf eine DVD brennen und das Installationsprogramm dazu anweisen, Pakete von dieser DVD zu installieren.Festplatte
: Sie können das DVD-ISO-Image auf einer Festplatte speichern und von dort die Pakete installieren.Netzwerk
: Sie können das DVD-ISO-Image oder die Installationsstruktur (die extrahierten Inhalte des ISO-Images) auf einen Speicherort im Netzwerk kopieren, auf den das Installationssystem Zugriff hat. Die Installation kann dann über das Netzwerk erfolgen unter Verwendung der folgenden Protokolle:NFS
: Das DVD-ISO-Image wird auf einer Network File System (NFS)-Freigabe abgelegt.HTTPS
,HTTP
oderFTP
: Die Installationsstruktur wird auf einem Speicherort im Netzwerk abgelegt, der überHTTP
,HTTPS
oderFTP
erreichbar ist.
- Auf der grafischen Oberfläche des Installationsprogramms: Sobald die grafische Installation gestartet ist und Sie Ihre gewünschte Sprache ausgewählt haben, erscheint der Bildschirm Zusammenfassung der Installation. Navigieren Sie zum Untermenü Installationsquelle und wählen Sie die Quellen, die Sie konfigurieren möchten. Für weitere Details werfen Sie bitte einen Blick auf:
- Abschnitt 6.7, »Installationsquelle« für AMD64- und Intel 64-Systeme
- Abschnitt 11.7, »Installationsquelle« für IBM Power Systems-Server
- Abschnitt 15.7, »Installationsquelle« für IBM System z
- Mithilfe einer Bootoption: Sie können angepasste Bootoptionen angeben, um das Installationsprogramm vor dessen Start zu konfigurieren. Eine dieser Optionen ermöglicht Ihnen die Angabe der zu verwendenden Installationsquelle. Weitere Details finden Sie in den Informationen über die Option
inst.repo=
in Abschnitt 20.1, »Konfigurieren des Installationssystems im Bootmenü«. - Mithilfe einer Kickstart-Datei: Sie können den
install
-Befehl in einer Kickstart-Datei zur Angabe der Installationsquelle verwenden. Werfen Sie einen Blick auf Abschnitt 23.3.2, »Kickstart-Befehle und -Optionen« für Details über den Kickstart-Befehlinstall
und auf Kapitel 23, Kickstart-Installationen für allgemeine Informationen über Kickstart-Installationen.
2.3.1. Installationsquelle auf einer DVD
2.3.2. Installationsquelle auf einer Festplatte
xfs
, ext2
, ext3
, ext4
und vfat
(FAT32
). Beachten Sie, dass auf Microsoft Windows-Systemen standardmäßig NTFS
zur Formatierung von Dateisystemen verwendet wird; das exFAT
-Dateisystem ist ebenfalls verfügbar. Keines der beiden Dateisysteme kann jedoch während der Installation eingehängt werden. Falls Sie auf Microsoft Windows eine Festplatte oder einen USB-Stick erstellen, die als Installationsquelle dienen sollen, dann müssen Sie das Laufwerk stattdessen als FAT32
formatieren.
Wichtig
FAT32
-Dateisystem unterstützt keine Dateien, die größer als 4 GiB (4,29 GB) sind. Red Hat Enterprise Linux 7-Installationsmedien können jedoch größer sein, weshalb Sie diese nicht auf ein Laufwerk mit diesem Dateisystem kopieren können.
2.3.3. Installationsquelle auf einem Netzwerk
2.3.3.1. Installationsquelle auf einem NFS-Server
NFS
-Installationsmethode verwendet ein ISO-Image der Red Hat Enterprise Linux-Binär-DVD, das in dem exportierten Verzeichnis eines Network File System
-Servers abgelegt ist. Das Installationssystem muss auf diesen Server Zugriff haben. Um eine NFS-basierte Installation durchführen zu können, benötigen Sie ein anderes laufendes System, das als NFS-Host fungiert.
Anmerkung
Prozedur 2.3. Vorbereitung einer NFS-basierten Installation
- Installieren Sie das Paket nfs-utils. Führen Sie den folgenden Befehl aus:
#
yum install nfs-utils
- Öffnen Sie die Datei
/etc/exports
mit einem Texteditor wie z. B. Vim oder Gedit. Beachten Sie, dass diese Datei gegebenenfalls noch nicht existiert, da sie bei der Installation des nfs-utils-Pakets nicht automatisch angelegt wird. Erstellen Sie die Datei in diesem Fall neu. - Fügen Sie zur
exports
-Datei eine Zeile mit der folgenden Syntax hinzu:/path/to/exported/directory host(options)
Ersetzen Sie /path/to/exported/directory durch den vollständigen Pfad zu dem Verzeichnis, das Sie exportieren möchten, host durch eine IP-Adresse, von der auf das exportierte Verzeichnis zugegriffen werden darf, und options durch die zu verwendenden Optionen.Falls Sie Zugriff auf das exportierte Verzeichnis von allen IP-Adressen zulassen möchten, verwenden Sie das*
-Zeichen anstelle von host. Eine Liste der verfügbaren Optionen für options finden Sie auf der man-Seite fürnfs(5)
. In den meisten Fällen ist die Optionro
, die das Verzeichnis schreibgeschützt exportiert, ausreichend.Nachfolgend sehen Sie eine sehr einfache Konfiguration, die das Verzeichnis/mnt/nfs
für alle Clients schreibgeschützt zur Verfügung stellt:/mnt/nfs *(ro)
- Sobald Sie mit der Konfiguration fertig sind, speichern Sie die Datei
/etc/exports
und beenden Sie den Texteditor. - Übertragen Sie das DVD-ISO-Image auf das per NFS exportierte Verzeichnis, das Sie in der
hosts
-Datei angegeben haben. Führen Sie dazu folgenden Befehl aus:$
mv /path/to/image.iso /nfs/exported/directory/
Ersetzen Sie /path/to/image.iso durch den Pfad zum DVD-ISO-Image und /nfs/exported/directory/ durch den Pfad zum exportierten Verzeichnis, das Sie in der Konfigurationsdatei/etc/exports
angegeben haben. - Starten Sie den
nfs
-Dienst. Führen Sie den folgenden Befehl alsroot
aus:#
systemctl start nfs.service
Falls der Dienst bereits lief, während Sie die Konfigurationsdatei/etc/exports
bearbeitet haben, dann starten Sie den Dienst neu, um sicherzugehen, dass die bearbeitete Konfigurationsdatei geladen ist. Führen Sie den folgenden Befehl alsroot
aus, um den Dienst neu zu starten:#
systemctl restart nfs.service
NFS
zur Verfügung und ist bereit zur Verwendung als Installationsquelle.
NFS
-Protokoll und den Hostnamen des Servers an. Die Angabe der IP-Adresse des Servers funktioniert für NFS-Freigaben nicht. Wenn Sie die Installationsstruktur in ein Unterverzeichnis der Freigabe kopiert haben, müssen Sie das Verzeichnis ebenfalls angeben. Falls Sie die Installationsstruktur beispielsweise nach /mnt/nfs/rhel7-install/
auf dem Server kopiert haben und der Hostname des Servers myserver.example.com
lautet, dann müssen Sie nfs:myserver.example.com:/rhel7-install
als Installationsquelle angeben.
2.3.3.2. Installationsquelle auf einem HTTPS-, HTTP- oder FTP-Server
.treeinfo
-Datei. Auf die Installationsquelle wird mittels HTTPS
, HTTP
oder FTP
zugegriffen.
Anmerkung
Prozedur 2.4. Vorbereitung einer FTP-basierten Installation
- Installieren Sie das vsftpd-Paket:
#
yum install vsftpd
- Optional können Sie die Konfigurationsdatei
/etc/vsftpd/vsftpd.conf
in einem Texteditor wie z. B. Vim oder Gedit öffnen und gewünschte Änderungen an den Optionen vornehmen. Verfügbare Optionen finden Sie im entsprechenden Kapitel im Red Hat Enterprise Linux 7 Referenzhandbuch für Systemadministratoren und auf der man-Seite fürvsftpd.conf(5)
.Die folgenden Schritte gehen jedoch davon aus, dass Sie die Standardoptionen verwenden. Insbesondere muss anonymen Benutzern das Lesen von Dateien erlaubt sein, wenn Sie den restlichen Schritten folgen möchten. - Kopieren Sie das vollständige ISO-Image der Red Hat Enterprise Linux-Binär-DVD auf den FTP-Server.
- Hängen Sie das ISO-Image mit dem
mount
-Befehl ein:#
mount -o loop,ro -t iso9660 /path/to/image.iso /mnt/iso
Ersetzen Sie dabei /path/to/image.iso durch den Pfad zum ISO-Image. - Extrahieren Sie alle Dateien vom eingehängten Image und verlegen Sie diese in das
/var/ftp/
-Verzeichnis:#
cp -r /mnt/iso/ /var/ftp/
- Starten Sie den
vsftpd
-Dienst:#
systemctl start vsftpd.service
Falls der Dienst bereits lief, während Sie die Konfigurationsdatei/etc/vsftpd/vsftpd.conf
bearbeitet haben, dann starten Sie den Dienst neu, um sicherzugehen, dass die bearbeitete Konfigurationsdatei geladen ist. Führen Sie den folgenden Befehl aus, um den Dienst neu zu starten:#
systemctl restart vsftpd.service
FTP
-Protokoll und den Hostnamen oder die IP-Adresse des Servers an. Wenn Sie die Installationsstruktur in ein Unterverzeichnis von /var/ftp/
auf der Freigabe kopiert haben, müssen Sie das Verzeichnis ebenfalls angeben. Falls Sie die Installationsstruktur beispielsweise nach /var/ftp/rhel7-install/
auf dem Server kopiert haben und die IP-Adresse des Servers 192.168.100.100
lautet, dann müssen Sie ftp://192.168.100.100/rhel7-install/
als Installationsquelle angeben.
2.3.3.3. Hinweise zur Firewall für netzwerkbasierte Installationen
Tabelle 2.1. Von Netzwerkprotokollen verwendete Ports
Verwendetes Protokoll | Zu öffnende Ports |
---|---|
NFS | 2049 , 111 , 20048 |
HTTP | 80 |
HTTPS | 443 |
FTP | 21 |