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Kapitel 4. LVM-Administration mit CLI-Befehlen

Dieses Kapitel fasst die einzelnen administrativen Aufgaben zusammen, die Sie mit den Befehlen des LVM Command Line Interface (CLI, die Befehlszeile) durchführen können, um logische Datenträger zu erstellen und zu pflegen.

Anmerkung

Wenn Sie einen LVM-Datenträger für eine geclusterte Umgebung erstellen oder verändern, müssen Sie sicherstellen, dass der clvmd-Daemon läuft. Weitere Informationen diesbezüglich finden Sie in Abschnitt 3.1, »LVM-Datenträger in einem Cluster erstellen«.

4.1. Verwendung von CLI-Befehlen

Einige Eigenschaften sind allen LVM-CLI-Befehlen gemein.
Wenn Größen bei der Angabe auf der Befehlszeile benötigt werden, können Einheiten immer explizit angegeben werden. Falls Sie keine Einheit angeben, wird ein Standardwert angenommen, normalerweise KB oder MB. LVM-CLI-Befehle akzeptieren keine Brüche.
Bei der Angabe von Einheiten im Rahmen eines Befehlszeilenparameters achtet LVM nicht auf Groß- und Kleinschreibung. Die Angabe von "M" oder "m" beispielsweise ist identisch und es werden Zweierpotenzen (Vielfaches von 1.024) verwendet. Wird jedoch der Parameter --units in einem Befehl angegeben, weist die Kleinschreibung darauf hin, dass Einheiten ein Vielfaches von 1.024 sind, während die Großschreibung verdeutlicht, dass es sich um Einheiten mit einem Vielfachen von 1.000 handelt.
Wenn Befehle Datenträgergruppen oder logische Datenträgernamen als Parameter verwenden, ist die Angabe des vollständigen Pfades optional. Ein logischer Datenträger mit der Bezeichnung lvol0 in einer Datenträgergruppe mit der Bezeichnung vg0 kann als vg0/lvol0 angegeben werden. Wo eine Liste von Datenträgergruppen erforderlich ist, jedoch freigelassen wird, wird stattdessen eine Liste aller Datenträgergruppen an die Stelle gesetzt. Wo eine Liste von logischen Datenträgern erforderlich ist, jedoch eine Datenträgergruppe angegeben wird, wird stattdessen eine Liste aller logischen Datenträger in dieser Datenträgergruppe an die Stelle gesetzt. So zeigt beispielsweise der Befehl lvdisplay vg0 alle logischen Datenträger in der Datenträgergruppe vg0 an.
Alle LVM-Befehle akzeptieren einen -v-Parameter, der mehrfach eingegeben werden kann, um die Ausführlichkeit der Ausgabe zu erhöhen. Die folgenden Beispiele zeigen beispielsweise die standardmäßige Ausgabe des Befehls lvcreate.
# lvcreate -L 50MB new_vg
  Rounding up size to full physical extent 52.00 MB
  Logical volume "lvol0" created
Der folgende Befehl zeigt die Ausgabe des Befehls lvcreate mit dem Parameter -v.
# lvcreate -v -L 50MB new_vg
    Finding volume group "new_vg"
  Rounding up size to full physical extent 52.00 MB
    Archiving volume group "new_vg" metadata (seqno 4).
    Creating logical volume lvol0
    Creating volume group backup "/etc/lvm/backup/new_vg" (seqno 5).
    Found volume group "new_vg"
    Creating new_vg-lvol0
    Loading new_vg-lvol0 table
    Resuming new_vg-lvol0 (253:2)
    Clearing start of logical volume "lvol0"
    Creating volume group backup "/etc/lvm/backup/new_vg" (seqno 5).
  Logical volume "lvol0" created
Mithilfe der Parameter -vv, -vvv oder -vvvv können Sie außerdem umfangreichere Details zur Ausführung des Befehls anzeigen. Der Parameter -vvvv liefert an dieser Stelle die meisten Informationen. Das folgende Beispiel zeigt lediglich die ersten paar Zeilen der Ausgabe für den Befehl lvcreate mit dem Parameter -vvvv.
# lvcreate -vvvv -L 50MB new_vg
#lvmcmdline.c:913         Processing: lvcreate -vvvv -L 50MB new_vg
#lvmcmdline.c:916         O_DIRECT will be used
#config/config.c:864       Setting global/locking_type to 1
#locking/locking.c:138       File-based locking selected.
#config/config.c:841       Setting global/locking_dir to /var/lock/lvm
#activate/activate.c:358       Getting target version for linear
#ioctl/libdm-iface.c:1569         dm version   OF   [16384]
#ioctl/libdm-iface.c:1569         dm versions   OF   [16384]
#activate/activate.c:358       Getting target version for striped
#ioctl/libdm-iface.c:1569         dm versions   OF   [16384]
#config/config.c:864       Setting activation/mirror_region_size to 512
...
Mithilfe des Parameters --help eines Befehls können Sie sich den Hilfebildschirm von jedem LVM-CLI-Befehl anzeigen lassen.
Befehlsname --help
Führen Sie den Befehl man aus, um die Handbuchseite für einen Befehl anzuzeigen:
man Befehlsname
Der Befehl man lvm liefert allgemeine Online-Informationen über LVM.
Alle LVM-Objekte werden intern mit einer UUID referenziert, die bei der Erstellung des Objekts zugewiesen wird. Dies kann in einer Situation nützlich sein, in der Sie einen physischen Datenträger mit der Bezeichnung /dev/sdf, der Teil einer Datenträgergruppe ist, entfernen und feststellen, dass dieser nun unter /dev/sdk erscheint, wenn Sie ihn wieder einhängen. LVM findet den physischen Datenträger auch weiterhin, da es diesen anhand dessen UUID und nicht dessen Gerätenamen identifiziert. Werfen Sie einen Blick auf Abschnitt 6.4, »Wiederherstellen von Metadaten eines physischen Datenträgers« für Informationen zur Angabe der UUID eines physischen Datenträgers bei dessen Erstellung.