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1.3.2. Server-Gewichtung und Scheduling

Der Administrator des Load Balancer Add-Ons kann jedem Knoten im Pool der realen Server eine Gewichtung zuordnen. Diese Gewichtung ist ein ganzzahliger Wert, der bei jedem gewichtungsabhängigen Scheduling-Algorithmus berücksichtigt wird (beispielsweise beim gewichteten Least-Connections) und die dem LVS-Router dabei hilft, Hardware mit unterschiedlicher Kapazität gleichmäßig auszulasten.
Die Gewichtung bestimmt das relative Verhältnis untereinander. Falls ein Server beispielsweise die Gewichtung 1 hat und ein anderer die Gewichtung 5, dann erhält der Server mit der Gewichtung 5 fünfmal so viele Verbindungen wie der Server mit der Gewichtung 1. Der Standardwert für die Gewichtung eines realen Servers ist 1.
Das Hinzufügen einer Gewichtung zu verschiedenen Hardware-Konfigurationen in einem realen Server-Pool kann zwar eine effizientere Lastverteilung begünstigen, allerdings kann es auch zu einem vorübergehenden Ungleichgewicht führen, wenn ein realer Server zum Pool der realen Server hinzugefügt wird und der virtuelle Server das gewichtete Least-Connections-Scheduling verwendet. Angenommen, es gibt drei Server im realen Server-Pool. Server A und B sind mit 1 gewichtet, während Server C mit 2 gewichtet ist. Falls Server C ausfällt, wird die fallengelassene Last gleichmäßig auf die verbleibenden Server A und B verteilt. Sobald der Server C jedoch wieder online ist, sieht der LVS-Router, dass dieser keinerlei Verbindungen hat und überflutet Server C mit allen eingehenden Anfragen, bis dieser auf dem gleichen Level wie Server A und B ist.
Um dieses Phänomen zu verhindern, können Administratoren den virtuellen Server als Quiesce-Server definieren, sodass der reale Server C im obigen Beispiel nicht aus der Tabelle des virtuellen Servers entfernt wird. Stattdessen wird seine Gewichtung auf 0 gesetzt, wodurch er effektiv deaktiviert wird. Sobald der reale Server C wieder verfügbar wird, erhält er seine ursprüngliche Gewichtung wieder und wird so wieder aktiviert.