Red Hat Training

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23.6. Speichergeräte

Sie können Red Hat Enterprise Linux auf einer Fülle von Speichergeräten installieren. Wählen Sie Spezielle Speichergeräte für System z.
Speichergeräte

Abbildung 23.3. Speichergeräte

Basis-Speichergeräte
Diese Option trifft nicht auf System z zu.
Spezielle Speichergeräte
Wählen Sie Spezielle Speichergeräte, um Red Hat Enterprise Linux auf den folgenden Speichergeräten zu installieren:
  • Direct Access Storage Devices (DASDs)
  • Multipath-Geräte, wie FCP-anhängbare SCSI-LUN mit mehreren Pfaden
  • Storage Area Networks (SANs), wie FCP-anhängbare SCSI-LUN mit einem Pfad
Verwenden Sie die Option Spezielle Speichergeräte, um Internet Small Computer System Interface (iSCSI) Verbindungen zu konfigurieren. Sie können die Option FCoE (Fiber Channel over Ethernet) auf System z; nicht verwenden, da diese Option ausgegraut ist.

23.6.1. Der Bildschirm 'Auswahl der Speichergeräte'

Der Dialog-Bildschirm 'Auswahl von Speichergeräten' zeigt alle Speichergeräte an, auf die Anaconda Zugriff hat.
Geräte werden unter den folgenden Tabulatoren gruppiert:
Basis-Geräte
Basis-Speichergeräte, die direkt mit dem lokalen System verbunden sind, wie beispielsweise Festplattenlaufwerke und Solid-State-Laufwerke. Auf System z umfasst dies aktivierte DASDs.
Firmware-RAID
Speichergeräte, die an einen Firmware-RAID-Controller angeschlossen sind. Dies trifft nicht auf System z zu.
Multipath-Geräte
Speichergeräte, auf die mittels mehreren Pfaden zugegriffen werden kann, wie beispielsweise via mehreren SCSI-Controllern oder Fiber-Channel-Ports auf demselben System.

Wichtig

Der Installer findet nur Multipath-Speichergeräte mit Seriennummern von 16 oder 32 Zeichen Länge auf.
Sonstige SAN-Geräte
Beliebige andere Geräte, die via Storage Area Network (SAN) verfügbar sind, wie FCP-LUNs, die via einem einzigen Pfad angehängt sind.
Speichergeräte auswählen — Basis-Geräte

Abbildung 23.4. Speichergeräte auswählen — Basis-Geräte

Speichergeräte auswählen — Multipath-Geräte

Abbildung 23.5. Speichergeräte auswählen — Multipath-Geräte

Speichergeräte auswählen — Sonstige SAN-Geräte

Abbildung 23.6. Speichergeräte auswählen — Sonstige SAN-Geräte

Der Bildschirm zur Auswahl der Speichergeräte enthält auch einen Suche-Tabulator, der es Ihnen ermöglicht, Speichergeräte entweder nach deren World Wide Identifier (WWID) oder ihrem Port, Ziel oder Logical Unit Number (LUN) unter der auf sie zugegriffen wird, zu filtern.
Der Tabulator 'Speichergeräte-Suche'

Abbildung 23.7. Der Tabulator 'Speichergeräte-Suche'

Der Reiter umfasst ein Drop-Down-Menü, um zwischen Suche nach Port, Ziel, WWID oder LUN (mit entsprechenden Textfeldern für diese Werte) auszuwählen. Suche nach WWID oder LUN erfordert zusätzliche Werte in dem entsprechenden Textfeld.
Jeder Tabulator zeigt eine Liste der Geräte, die von Anaconda ermittelt wurden, mit Informationen über das Gerät zur einfacheren Identifizierung. Ein kleines Drop-Down-Menü, das mit einem Symbol markiert ist, befindet sich rechts neben dem Kopf der Spalte. Mit diesem Menü können Sie die Datentypen auswählen, die auf jedem Gerät dargestellt werden. So ermöglicht Ihnen das Menü auf dem Tabulator Multipath-Geräte beispielsweise, WWID, Kapazität, Hersteller, Interconnect und Pfade als Teil der für jedes Gerät dargestellten Details einzubinden. Das Einschränken oder Erweitern der Menge an dargestellten Informationen hilft Ihnen ggf., bestimmte Geräte zu identifizieren.
Auswahl von Spalten

Abbildung 23.8. Auswahl von Spalten

Jedes Gerät wird in einer separaten Reihe mit einem Auswahlkästchen links dargestellt. Aktivieren Sie das Auswahlkästchen, um ein Gerät während des Installationsprozesses verfügbar zu machen, oder markieren Sie das Auswahlfeld links neben dem Kopf der Spalten, um alle bzw. keine auf einem bestimmten Bildschirm aufgelisteten Geräte auszuwählen. Im weiteren Verlauf des Installationsprozesses können Sie auswählen, Red Hat Enterprise Linux auf einem beliebigen der hier ausgewählten Geräte zu installieren. Sie können weiterhin wählen, dass jedes andere der hier ausgewählten Geräte automatisch als Teil des installierten Systems eingehängt wird.
Beachten Sie bitte, dass die Daten auf denen hier von Ihnen ausgewählten Geräten nicht automatisch im Rahmen des Installationsprozesses gelöscht werden. Die Auswahl eines Geräts auf diesem Bildschirm gefährdet an sich nicht die Daten, die auf dem Gerät gespeichert sind. Beachten Sie bitte weiterhin, dass jedes Gerät, das Sie an dieser Stelle nicht als Teil des installierten Systems auswählen, nach Abschluss der Installation zum System hinzugefügt werden kann, indem die Datei /etc/fstab entsprechend angepasst wird.
wenn die von Ihnen ausgewählten Speichergeräte während der Installation verfügbar sein solle, klicken Sie auf Weiter und fahren Sie mit Abschnitt 23.7, »Einrichten des Hostnamens« fort.

23.6.1.1. DASD Low-Level-Formatierung

Alle verwendeten DASDs müssen Low-Level formatiert sein. Der Installer ermittelt dies und listet die DASDs auf, die formatiert werden müssen.
Falls eines der in linuxrc interaktiv, oder in einer Parameter- oder Konfigurationsdatei angegebenen DASDs noch nicht Low-Level formatiert sind, erscheint der folgende Dialog zur Bestätigung:
Nicht formatierte DASD-Geräte gefunden

Abbildung 23.9. Nicht formatierte DASD-Geräte gefunden

Um das Low-Level-Formatieren von nicht formatierten online DASDs automatisch zu gestatten, geben Sie den Kickstart-Befehl zerombr an. Werfen Sie einen Blick auf Kapitel 32, Kickstart-Installationen für weitere Details.

23.6.1.2. Erweiterte Speicheroptionen

Auf diesem Bildschirm können Sie ein iSCSI (SCSI über TCP/IP) Ziel oder FCP-LUNs konfigurieren. Siehe Anhang B, ISCSI-Festplatten für eine Einführung in iSCSI.
Erweiterte Speicheroptionen

Abbildung 23.10. Erweiterte Speicheroptionen

23.6.1.2.1. Konfigurieren von iSCSI-Parametern
Um iSCSI-Speichergeräte für die Installation zu verwenden, muss anaconda diese als iSCSI-Ziele erkennen können und in der Lage sein, eine iSCSI Session zu erstellen, um auf sie zuzugreifen. Bei jedem dieser Schritte kann ein Benutzername und ein Passwort für die CHAP-Authentifizierung (Challenge Handshake Authentication Protocol) erforderlich sein. Außerdem können Sie zusätzlich ein iSCSI-Ziel zur Authentifizierung des iSCSI-Initiator am System, zu dem das Ziel gehört, konfigurieren (Revers-CHAP), sowohl für Discovery als auch für die Session. Gemeinsam verwendet werden CHAP und Revers-CHAP wechselseitiges CHAP (mutual CHAP) oder 2-Wege-CHAP genannt. Wechselseitiges CHAP liefert die höchste Sicherheitsebene für iSCSI-Verbindungen, insbesondere, wenn der Benutzername und das Passwort sich für die CHAP-Authentifizierung und die Revers-CHAP-Authentifizierung unterscheiden.
Wiederholen Sie die iSCSI-Discovery und iSCSI-Anmeldeschritte so oft wie nötig, um allen erfoderlichen iSCSI-Speicher hinzuzufügen. Sie können den Namen des iSCSI-Initiators jedoch nicht ändern nachdem Sie Discovery erstmals versucht haben. Um den Namen des iSCSI-Initiator zu ändern, müssen Sie die Installation neu starten.

Prozedur 23.1. iSCSI-Discovery

Verwenden Sie den iSCSI Discovery Details-Dialog, um anaconda die Informationen zu liefern, die es zum Auffinden des iSCSI-Ziels benötigt.
Der iSCSI Discovery Details Dialog

Abbildung 23.11. Der iSCSI Discovery Details Dialog

  1. Geben Sie die IP-Adresse des iSCSI-Ziels im Ziel-IP-Adresse-Feld ein.
  2. Geben Sie einen Namen im iSCSI Initiator Name-Feld für den iSCSI-Initiator in iSCSI qualifizierter Name (IQN) Format ein.
    Ein gültiger IQN enthält:
    • den String iqn. (beachten Sie den Punkt)
    • ein Datumscode, der das Jahr und den Monat festlegt, in dem die Internetdomäne oder Subdomäne Ihrer Organisation registriert wurde. Seine Darstellung erfolgt als vier Ziffern für das Jahr, einen Gedankenstrich und zwei Ziffern für den Monat gefolgt von einem Punkt. September 2010 erscheint zum Beispiel wie folgt 2010-09.
    • der Name der Internetdomäne oder Subdomäne Ihrer Organisation in umgekehrter Reihenfolge mit der Domäne der obersten Stufe zuerst. Die Subdomäne storage.example.com etwa wird als com.example.storage dargestellt
    • ein Doppelpunkt, gefolgt von einem String, der den betreffenden iSCSI-Initiator innerhalb Ihrer Domäne oder Subdomäne eindeutig identifiziert. Zum Beispiel :diskarrays-sn-a8675309.
    Ein vollständiger IQN sieht daher wie folgt aus: iqn.2010-09.storage.example.com:diskarrays-sn-a8675309 und anaconda füllt das Feld iSCSI Initiator Name vorab mit einem Namen in diesem Format aus, um Ihnen mit der Struktur zu helfen.
    Weitere Informationen zu IQNs finden Sie in 3.2.6. iSCSI Namen in RFC 3720 - Internet Small Computer Systems Interface (iSCSI) verfügbar von http://tools.ietf.org/html/rfc3720#section-3.2.6 und 1. iSCSI Names and Addresses in RFC 3721 - Internet Small Computer Systems Interface (iSCSI) Naming and Discovery verfügbar von http://tools.ietf.org/html/rfc3721#section-1.
  3. Verwenden Sie das Drop-Down-Menü zur Festlegung des für die iSCSI-Discovery zu verwendenden Authentifizierungstyps.
    iSCSI-Discovery-Authentifizierung

    Abbildung 23.12. iSCSI-Discovery-Authentifizierung

    • No Credentials
    • CHAP-Paar
    • CHAP-Paar und ein Revers-Paar
    • Falls Sie CHAP-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar

      Abbildung 23.13. CHAP-Paar

    • Falls Sie CHAP-Paar und ein Revers-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein und den Benutzernamen und das Passwort für den iSCSI-Initiator in den Revers-CHAP-Benutzernamen und Revers-CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar und ein Revers-Paar

      Abbildung 23.14. CHAP-Paar und ein Revers-Paar

  4. Klicken Sie auf Start Discovery. Anaconda versucht mit den von Ihnen bereitgestellten Informationen ein iSCSI-Ziel zu finden. Ist die Discovery erfolgreich, so präsentiert Ihnen der iSCSI aufgefundene Knoten-Dialog eine Liste aller am Ziel aufgefundenen iSCSI-Knoten.
  5. Neben jedem Knoten befindet sich ein Auswahlkästchen. Klicken Sie auf die Auswahlkästchen, um die für die Installation zu verwendenden Knoten auszuwählen.
    Der Dialog iSCSI aufgefundene Knoten

    Abbildung 23.15. Der Dialog iSCSI aufgefundene Knoten

  6. Klicken Sie Login zur Initiierung einer iSCSI-Session.

Prozedur 23.2. Start einer iSCSI-Session

Verwenden Sie den iSCSI-Knoten-Login-Dialog, um anaconda die Informationen zu liefern, die es zum Auffinden des iSCSI-Ziels und dem Start einer iSCSI-Session benötigt.
Der iSCSI-Knoten-Login-Dialog

Abbildung 23.16. Der iSCSI-Knoten-Login-Dialog

  1. Verwenden Sie das Drop-Down-Menü zur Festlegung des für die iSCSI-Session zu verwendenden Authentifizierungstyps.
    iSCSI-Session-Authentifizierung

    Abbildung 23.17. iSCSI-Session-Authentifizierung

    • No Credentials
    • CHAP-Paar
    • CHAP-Paar und ein Revers-Paar
    • Berechtigungen aus dem Discovery-Schritt verwenden
    Falls Ihre Umgebung denselben Authentifizierungstyp und denselben Benutzernamen und dasselbe Passwort für die iSCSI-Discovery und die iSCSI-Session verwendet, wählen Sie Berechtigungen aus dem Discovery-Schritt verwenden, um diese Berechtigungen erneut zu verwenden.
    • Falls Sie CHAP-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar

      Abbildung 23.18. CHAP-Paar

    • Falls Sie CHAP-Paar und ein Revers-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein und den Benutzernamen und das Passwort für den iSCSI-Initiator in den Revers-CHAP-Benutzernamen und Revers-CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar und ein Revers-Paar

      Abbildung 23.19. CHAP-Paar und ein Revers-Paar

  2. Klicken Sie auf Login. Anaconda versucht sich mit den von Ihnen bereitgestellten Informationen am Knoten am iSCSI-Ziel anzumelden. Der Dialog iSCSI Login Results liefert die Ergebnisse.
    Der Dialog iSCSI-Login-Ergebnisse

    Abbildung 23.20. Der Dialog iSCSI-Login-Ergebnisse

  3. Klicken Sie OK, um fortzufahren.
23.6.1.2.2. FCP-Geräte
Mit Hilfe von FCP-Geräten können IBM System z Systeme SCSI-Geräte als Ersatz zu, bzw. Ergänzung zu DASD-Geräten nutzen. FCP-Geräte bieten eine Switched-Fabric-Topologie, mit denen System z Systeme SCSI-LUNs als Plattengeräte zusätzlich zu traditionellen DASD-Geräten verwenden können.
IBM System z setzt voraus, dass jegliche FCP-Geräte manuell eingerichtet werden (entweder interaktiv im Installationsprogramm oder als eindeutige Parametereinträge in der CMS-Konfigurationsdatei spezifiziert), damit das Installationsprogramm die FCP-LUNs aktiviert. Die hier eingegebenen Werte sind eindeutig für jede Umgebung, in der sie eingerichtet werden.

Anmerkungen

  • Das interaktive Erstellen eines FCP-Geräts ist nur im Installer im grafischen Modus möglich. Ein FCP-Gerät kann während der Installation im Textmodus nicht interaktiv konfiguriert werden.
  • Jeder eingegebene Wert sollte nochmals überprüft werden, da jeglicher Eingabefehler den einwandfreien Betrieb des Systems beeinträchtigen könnte. Verwenden Sie nur Kleinbuchstaben in hexadezimalen Werten.
  • Werfen Sie einen Blick auf die mitgelieferte Hardware-Dokumentation für weitere Informationen zu diesen Werten. Fragen Sie beim Systemadministrator nach, der das Netzwerk für dieses System eingerichtet hat.
Um ein Fibre-Channel-Protokoll SCSI-Gerät zu konfigurieren, rufen Sie das Dialogfeld FCP-Gerät hinzufügen auf, indem Sie FCP-LUN hinzufügen auswählen und auf die Schaltfläche Laufwerk hinzufügen klicken. Füllen Sie die Details für die 16-Bit Gerätenummer, die 64-Bit World-Wide-Portnummer (WWPN) und die 64-Bit FCP-LUN aus. Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen, um eine Verbindung mit dem FCP-Gerät unter Verwendung dieser Informationen herzustellen.
FCP-Gerät hinzufügen

Abbildung 23.21. FCP-Gerät hinzufügen

Das neu hinzugefügte Gerät sollte dann im Auswahlbildschirm im Reiter Multipath-Geräte vorhanden und verwendbar sein, falls Sie mehr als einen Pfad für dieselbe LUN aktiviert haben, oder im Reiter Weitere SAN-Geräte, falls Sie nur einen Pfad zur LUN aktiviert haben.

Wichtig

Der Installer erfordert die Definition von mindestens einem DASD. Ist nur eine reine SCSI-Installation erwünscht, geben Sie interaktiv none als Parameter während der Phase 1 einer interaktiven Installation an oder fügen DASD=none zur Parameter- oder CMS-Konfigurationsdatei hinzu. Dies entspricht den Anforderungen für einen definierten DASD-Parameter und ergibt eine reine SCSI-Umgebung.