Red Hat Training

A Red Hat training course is available for Red Hat Enterprise Linux

16.8. Speichergeräte

Sie können Red Hat Enterprise Linux auf einer Fülle von Speichergeräten installieren. Auf diesem Bildschirm können Sie entweder Basis- oder Spezielle Speichergeräte auswählen.
Speichergeräte

Abbildung 16.3. Speichergeräte

Basis-Speichergeräte
Wählen Sie Basis-Speichergeräte, um Red Hat Enterprise Linux auf den folgenden Speichergeräten zu installieren:
  • Festplatten oder Solid-State-Laufwerke, die direkt an das lokale System angeschlossen sind.
Spezielle Speichergeräte
Wählen Sie Spezielle Speichergeräte, um Red Hat Enterprise Linux auf den folgenden Speichergeräten zu installieren:
  • Storage Area Networks (SANs)
  • Direct Access Storage Devices (DASDs)
  • Firmware RAID-Geräte
  • Multipath-Geräte
Verwenden Sie die Option Spezielle Speichergeräte, um Internet Small Computer System Interface (iSCSI) und FCoE (Fiber Channel over Ethernet) Verbindungen zu konfigurieren.
Wenn Sie Basis-Speichergeräte auswählen und nur ein Speichergerät an Ihr System angehängt ist, ermittelt Anaconda automatisch das lokal an das System angehängte Speichergerät und benötigt keine weitere Eingabe Ihrerseits. Fahren Sie fort mit Abschnitt 16.9, »Einrichten des Hostnamens«.

16.8.1. Der Bildschirm 'Auswahl der Speichergeräte'

Der Dialog-Bildschirm 'Auswahl von Speichergeräten' zeigt alle Speichergeräte an, auf die Anaconda Zugriff hat.
Speichergeräte auswählen — Basisgeräte

Abbildung 16.4. Speichergeräte auswählen — Basisgeräte

Speichergeräte auswählen — Multipath-Geräte

Abbildung 16.5. Speichergeräte auswählen — Multipath-Geräte

Speichergeräte auswählen — Sonstige SAN-Geräte

Abbildung 16.6. Speichergeräte auswählen — Sonstige SAN-Geräte

Geräte werden unter den folgenden Tabulatoren gruppiert:
Basis-Geräte
Basis-Speichergeräte, die direkt mit dem lokalen System verbunden sind, wie beispielsweise Festplattenlaufwerke und Solid-State-Laufwerke.
Firmware-RAID
Speichergeräte, die an einen Firmware-RAID-Controller angeschlossen sind.
Multipath-Geräte
Speichergeräte, auf die mittels mehreren Pfaden zugegriffen werden kann, wie beispielsweise via mehreren SCSI-Controllern oder Fiber-Channel-Ports auf demselben System.

Wichtig

Der Installer findet nur Multipath-Speichergeräte mit Seriennummern von 16 oder 32 Zeichen Länge auf.
Sonstige SAN-Geräte
Beliebige andere Geräte, die via Storage Area Network (SAN) verfügbar sind.
Falls Sie iSCSI- oder FCoE-Speicher konfigurieren müssen, klicken Sie auf Erweitertes Ziel hinzufügen und werfen einen Blick auf Abschnitt 16.8.1.1, »Erweiterte Speicheroptionen«.
Der Bildschirm zur Auswahl der Speichergeräte enthält auch einen Suche-Tabulator, der es Ihnen ermöglicht, Speichergeräte entweder nach deren World Wide Identifier (WWID) oder ihrem Port, Ziel oder Logical Unit Number (LUN) unter der auf sie zugegriffen wird, zu filtern.
Der Tabulator 'Speichergeräte-Suche'

Abbildung 16.7. Der Tabulator 'Speichergeräte-Suche'

Der Reiter umfasst ein Drop-Down-Menü, um zwischen Suche nach Port, Ziel, WWID oder LUN (mit entsprechenden Textfeldern für diese Werte) auszuwählen. Suche nach WWID oder LUN erfordert zusätzliche Werte in dem entsprechenden Textfeld.
Jeder Tabulator zeigt eine Liste der Geräte, die von Anaconda ermittelt wurden, mit Informationen über das Gerät zur einfacheren Identifizierung. Ein kleines Drop-Down-Menü, das mit einem Symbol markiert ist, befindet sich rechts neben dem Kopf der Spalte. Mit diesem Menü können Sie die Datentypen auswählen, die auf jedem Gerät dargestellt werden. So ermöglicht Ihnen das Menü auf dem Tabulator Multipath-Geräte beispielsweise, WWID, Kapazität, Hersteller, Interconnect und Pfade als Teil der für jedes Gerät dargestellten Details einzubinden. Das Einschränken oder Erweitern der Menge an dargestellten Informationen hilft Ihnen ggf., bestimmte Geräte zu identifizieren.
Auswahl von Spalten

Abbildung 16.8. Auswahl von Spalten

Jedes Gerät wird in einer separaten Reihe mit einem Auswahlkästchen links dargestellt. Aktivieren Sie das Auswahlkästchen, um ein Gerät während des Installationsprozesses verfügbar zu machen, oder markieren Sie das Auswahlfeld links neben dem Kopf der Spalten, um alle bzw. keine auf einem bestimmten Bildschirm aufgelisteten Geräte auszuwählen. Im weiteren Verlauf des Installationsprozesses können Sie auswählen, Red Hat Enterprise Linux auf einem beliebigen der hier ausgewählten Geräte zu installieren. Sie können weiterhin wählen, dass jedes andere der hier ausgewählten Geräte automatisch als Teil des installierten Systems eingehängt wird.
Beachten Sie bitte, dass die Daten auf denen hier von Ihnen ausgewählten Geräten nicht automatisch im Rahmen des Installationsprozesses gelöscht werden. Die Auswahl eines Geräts auf diesem Bildschirm gefährdet an sich nicht die Daten, die auf dem Gerät gespeichert sind. Beachten Sie bitte weiterhin, dass jedes Gerät, das Sie an dieser Stelle nicht als Teil des installierten Systems auswählen, nach Abschluss der Installation zum System hinzugefügt werden kann, indem die Datei /etc/fstab entsprechend angepasst wird.

Wichtig

Jegliche Speichergeräte, die Sie auf diesem Bildschirm nicht auswählen, werden vor anaconda komplett versteckt. Um den Red Hat Enterprise Linux Bootloader von einem anderen Bootloader gestaffelt zu laden (chain load), wählen Sie alle auf diesem Bildschirm aufgeführten Geräte.
Wenn Sie die Speichergeräte, die während der Installation verfügbar sein sollen, ausgewählt haben, klicken Sie auf Weiter und fahren Sie mit Abschnitt 16.13, »Initialisierung der Festplatte« fort.

16.8.1.1. Erweiterte Speicheroptionen

Auf diesem Bildschirm können Sie ein iSCSI (SCSI über TCP/IP) Ziel oder ein FCoE (Fibre Channel über Ethernet) SAN (Storage Area Network) konfigurieren. Siehe Anhang B, ISCSI-Festplatten für eine Einführung in iSCSI.
Erweiterte Speicheroptionen

Abbildung 16.9. Erweiterte Speicheroptionen

16.8.1.1.1. Netzwerkschnittstelle wählen und konfigurieren
Ist ein Netzwerk nicht bereits auf dem System aktiv, so muss anaconda eines aktivieren, durch das die Verbindung mit den Speichergeräten erfolgen kann. Besitzt Ihr System nur eine einzelne Netzwerkschnittstelle, so aktiviert anaconda diese automatisch. Sind auf Ihrem System jedoch mehrere Netzwerkschnittstellen verfügbar, so fordert anaconda Sie mit dem Dialog Netzwerkschnittstelle wählen zu einer Auswahl auf.
Netzwerkschnittstelle wählen

Abbildung 16.10. Netzwerkschnittstelle wählen

  1. Wählen Sie eine Schnittstelle aus dem Drop-Down-Menü.
  2. Klicken Sie OK.
Anaconda aktiviert die von Ihnen gewählte Schnittstelle und startet dann den NetworkManager, damit Sie die Schnittstelle konfigurieren können.
Netzwerkverbindungen

Abbildung 16.11. Netzwerkverbindungen

Informationen zur Verwendung des NetworkManager finden Sie unter Abschnitt 16.9, »Einrichten des Hostnamens«
16.8.1.1.2. Konfigurieren von iSCSI-Parametern
Um iSCSI-Speichergeräte für die Installation zu verwenden, muss anaconda diese als iSCSI-Ziele erkennen können und in der Lage sein, eine iSCSI Session zu erstellen, um auf sie zuzugreifen. Bei jedem dieser Schritte kann ein Benutzername und ein Passwort für die CHAP-Authentifizierung (Challenge Handshake Authentication Protocol) erforderlich sein. Außerdem können Sie zusätzlich ein iSCSI-Ziel zur Authentifizierung des iSCSI-Initiator am System, zu dem das Ziel gehört, konfigurieren (Revers-CHAP), sowohl für Discovery als auch für die Session. Gemeinsam verwendet werden CHAP und Revers-CHAP wechselseitiges CHAP (mutual CHAP) oder 2-Wege-CHAP genannt. Wechselseitiges CHAP liefert die höchste Sicherheitsebene für iSCSI-Verbindungen, insbesondere, wenn der Benutzername und das Passwort sich für die CHAP-Authentifizierung und die Revers-CHAP-Authentifizierung unterscheiden.
Wiederholen Sie die iSCSI-Discovery und iSCSI-Anmeldeschritte so oft wie nötig, um allen erfoderlichen iSCSI-Speicher hinzuzufügen. Sie können den Namen des iSCSI-Initiators jedoch nicht ändern nachdem Sie Discovery erstmals versucht haben. Um den Namen des iSCSI-Initiator zu ändern, müssen Sie die Installation neu starten.

Prozedur 16.1. iSCSI-Discovery

Verwenden Sie den iSCSI Discovery Details-Dialog, um anaconda die Informationen zu liefern, die es zum Auffinden des iSCSI-Ziels benötigt.
Der iSCSI Discovery Details Dialog

Abbildung 16.12. Der iSCSI Discovery Details Dialog

  1. Geben Sie die IP-Adresse des iSCSI-Ziels im Ziel-IP-Adresse-Feld ein.
  2. Geben Sie einen Namen im iSCSI Initiator Name-Feld für den iSCSI-Initiator in iSCSI qualifizierter Name (IQN) Format ein.
    Ein gültiger IQN enthält:
    • den String iqn. (beachten Sie den Punkt)
    • ein Datumscode, der das Jahr und den Monat festlegt, in dem die Internetdomäne oder Subdomäne Ihrer Organisation registriert wurde. Seine Darstellung erfolgt als vier Ziffern für das Jahr, einen Gedankenstrich und zwei Ziffern für den Monat gefolgt von einem Punkt. September 2010 erscheint zum Beispiel wie folgt 2010-09.
    • der Name der Internetdomäne oder Subdomäne Ihrer Organisation in umgekehrter Reihenfolge mit der Domäne der obersten Stufe zuerst. Die Subdomäne storage.example.com etwa wird als com.example.storage dargestellt
    • ein Doppelpunkt, gefolgt von einem String, der den betreffenden iSCSI-Initiator innerhalb Ihrer Domäne oder Subdomäne eindeutig identifiziert. Zum Beispiel :diskarrays-sn-a8675309.
    Ein vollständiger IQN sieht daher wie folgt aus: iqn.2010-09.storage.example.com:diskarrays-sn-a8675309 und anaconda füllt das Feld iSCSI Initiator Name vorab mit einem Namen in diesem Format aus, um Ihnen mit der Struktur zu helfen.
    Weitere Informationen zu IQNs finden Sie in 3.2.6. iSCSI Namen in RFC 3720 - Internet Small Computer Systems Interface (iSCSI) verfügbar von http://tools.ietf.org/html/rfc3720#section-3.2.6 und 1. iSCSI Names and Addresses in RFC 3721 - Internet Small Computer Systems Interface (iSCSI) Naming and Discovery verfügbar von http://tools.ietf.org/html/rfc3721#section-1.
  3. Verwenden Sie das Drop-Down-Menü zur Festlegung des für die iSCSI-Discovery zu verwendenden Authentifizierungstyps.
    iSCSI-Discovery-Authentifizierung

    Abbildung 16.13. iSCSI-Discovery-Authentifizierung

    • No Credentials
    • CHAP-Paar
    • CHAP-Paar und ein Revers-Paar
    • Falls Sie CHAP-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar

      Abbildung 16.14. CHAP-Paar

    • Falls Sie CHAP-Paar und ein Revers-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein und den Benutzernamen und das Passwort für den iSCSI-Initiator in den Revers-CHAP-Benutzernamen und Revers-CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar und ein Revers-Paar

      Abbildung 16.15. CHAP-Paar und ein Revers-Paar

  4. Klicken Sie auf Start Discovery. Anaconda versucht mit den von Ihnen bereitgestellten Informationen ein iSCSI-Ziel zu finden. Ist die Discovery erfolgreich, so präsentiert Ihnen der iSCSI aufgefundene Knoten-Dialog eine Liste aller am Ziel aufgefundenen iSCSI-Knoten.
  5. Neben jedem Knoten befindet sich ein Auswahlkästchen. Klicken Sie auf die Auswahlkästchen, um die für die Installation zu verwendenden Knoten auszuwählen.
    Der Dialog iSCSI aufgefundene Knoten

    Abbildung 16.16. Der Dialog iSCSI aufgefundene Knoten

  6. Klicken Sie Login zur Initiierung einer iSCSI-Session.

Prozedur 16.2. Start einer iSCSI-Session

Verwenden Sie den iSCSI-Knoten-Login-Dialog, um anaconda die Informationen zu liefern, die es zum Auffinden des iSCSI-Ziels und dem Start einer iSCSI-Session benötigt.
Der iSCSI-Knoten-Login-Dialog

Abbildung 16.17. Der iSCSI-Knoten-Login-Dialog

  1. Verwenden Sie das Drop-Down-Menü zur Festlegung des für die iSCSI-Session zu verwendenden Authentifizierungstyps.
    iSCSI-Session-Authentifizierung

    Abbildung 16.18. iSCSI-Session-Authentifizierung

    • No Credentials
    • CHAP-Paar
    • CHAP-Paar und ein Revers-Paar
    • Berechtigungen aus dem Discovery-Schritt verwenden
    Falls Ihre Umgebung denselben Authentifizierungstyp und denselben Benutzernamen und dasselbe Passwort für die iSCSI-Discovery und die iSCSI-Session verwendet, wählen Sie Berechtigungen aus dem Discovery-Schritt verwenden, um diese Berechtigungen erneut zu verwenden.
    • Falls Sie CHAP-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar

      Abbildung 16.19. CHAP-Paar

    • Falls Sie CHAP-Paar und ein Revers-Paar als den Authentifizierungstyp gewählt haben, geben Sie den Benutzernamen und das Passwort für das iSCSI-Ziel in den CHAP-Benutzername und CHAP-Passwort-Feldern ein und den Benutzernamen und das Passwort für den iSCSI-Initiator in den Revers-CHAP-Benutzernamen und Revers-CHAP-Passwort-Feldern ein.
      CHAP-Paar und ein Revers-Paar

      Abbildung 16.20. CHAP-Paar und ein Revers-Paar

  2. Klicken Sie auf Login. Anaconda versucht sich mit den von Ihnen bereitgestellten Informationen am Knoten am iSCSI-Ziel anzumelden. Der Dialog iSCSI Login Results liefert die Ergebnisse.
    Der Dialog iSCSI-Login-Ergebnisse

    Abbildung 16.21. Der Dialog iSCSI-Login-Ergebnisse

  3. Klicken Sie OK, um fortzufahren.
16.8.1.1.3. Konfiguration von FCoE-Parametern
Um ein FCoE-SAN zu konfigurieren, wählen Sie FCoE-SAN hinzufügen und klicken auf Laufwerk hinzufügen.
Wählen Sie auf dem Menü in der nächsten Dialogbox die Netzwerkschnittstelle, die mit Ihrem FCoE-Switch verbunden ist und klicken auf FCoE-Laufwerk(e) hinzufügen.
Konfiguration von FCoE-Parametern

Abbildung 16.22. Konfiguration von FCoE-Parametern

Data Center Bridging (DCB) bietet eine Reihe an Verbesserungen für Ethernet-Protokolle. Es wurde entwickelt, um die Effizienz von Ethernet-Verbindungen in Speicher-Netzwerken und -Clustern zu erhöhen. Mit dem Auswahlkästchen in diesem Dialog können Sie bestimmen, ob der Installer DCB berücksichtigen soll, oder nicht.