Red Hat Training

A Red Hat training course is available for Red Hat Enterprise Linux

12.2. Vorbereitung einer Installation von Festplatte

Anmerkung

Installationen von Festplatten funktionieren lediglich mit ext2-, ext3-, ext4- oder FAT-Dateisystemen. Sie können keine Festplatten, die mit anderen Dateisystemen formatiert sind, als Installationsquelle für Red Hat Enterprise Linux verwenden.
Um das Dateisystem auf einer Festplattenpartition auf einem Windows Betriebssystem zu überprüfen, verwenden Sie das Werkzeug zur Plattenverwaltung. Um das Dateisystem auf einer Festplattenpartition auf einem Linux-Betriebssystem zu überprüfen, verwenden Sie das fdisk-Werkzeug.

Wichtig

Sie können ISO-Dateien nicht auf Partitionen verwenden, die per LVM (Logical Volume Management) verwaltet werden.
Verwenden Sie diese Option, um Red Hat Enterprise Linux auf Systemen ohne DVD-Laufwerk oder Netzwerkverbindung zu installieren.
Installationen von Festplatten verwenden die folgenden Dateien:
  • ein ISO-Image der Installations-DVD. Ein ISO-Image ist eine Datei, die eine exakte Kopie des Inhalts einer DVD enthält.
  • eine aus dem ISO-Image extrahierte install.img-Datei.
  • optional eine aus dem ISO-Image extrahierte product.img-Datei.
Mit diesen auf der Festplatte vorhandenen Dateien können Sie Festplatte als die Installationsquelle beim Booten des Installationsprogramms auswählen (siehe Abschnitt 15.3, »Installationsmethode«).
Stellen Sie sicher, dass Sie über ein Boot-Medium auf CD, DVD oder einem USB-Speichergerät, wie z.B. einem Flash-Laufwerk, verfügen.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um eine Festplatte als Installationsquelle einzurichten:
  1. Besorgen Sie sich ein ISO-Image der Red Hat Enterprise Linux Installations-DVD (siehe Kapitel 1, Red Hat Enterprise Linux beziehen). Alternativ, falls Sie über die DVD als physisches Medium verfügen, können Sie auf einem Linux-System ein Image mit dem folgenden Befehl erstellen:
    dd if=/dev/dvd of=/path_to_image/name_of_image.iso
    wobei dvd Ihr DVD-Laufwerk, name_of_image der Name der entstehenden ISO-Imagedatei, und path_to_image der Pfad zum Speicherort in Ihrem System ist, an dem das entstehende ISO-Image gespeichert wird.
  2. Übertragen Sie das ISO-Image auf die Festplatte.
    Das ISO-Image muss sich auf einer Festplatte befinden, die sich entweder intern im Computer, auf dem Sie Red Hat Enterprise Linux installieren, befindet, oder auf einer Festplatte, die mit dem Computer via USB verbunden ist.
  3. Verwenden Sie ein Programm für SHA256-Prüfsummen zur Überprüfung der Integrität des von Ihnen kopierten ISO-Images. Es stehen viele SHA256-Prüfsummenprogramme für diverse Betriebssysteme zur Verfügung. Führen Sie Folgendes auf einem Linux-System aus:
    $ sha256sum name_of_image.iso
    wobei name_of_image der Name der ISO-Image-Datei ist. Das SHA256-Prüfsummenprogramm zeigt einen String mit 64 Zeichen, Hash genannt, an. Vergleichen Sie diesen Hash mit dem für dieses spezielle Image angezeigte Hash auf der Seite Software herunterladen im Red Hat Network (siehe Kapitel 1, Red Hat Enterprise Linux beziehen). Die beiden Hashes sollten identisch sein.
  4. Kopieren Sie das images/-Verzeichnis auf der ISO-Datei in ein Verzeichnis, in dem Sie die ISO-Imagedatei selbst gespeichert haben. Geben Sie die folgenden Befehle ein:
    mount -t iso9660 /path_to_image/name_of_image.iso /mount_point -o loop,ro
    cp -pr /mount_point/images /publicly_available_directory/
    umount /mount_point
    wobei path_to_image der Pfad zur ISO-Imagedatei, name_of_image der Name der ISO-Imagedatei und mount_point ein Einhängepunkt ist, an dem das Image eingehängt wird, während Sie Dateien vom Image kopieren. Zum Beispiel:
    mount -t iso9660 /var/isos/RHEL6.iso /mnt/tmp -o loop,ro
    cp -pr /mnt/tmp/images /var/isos/
    umount /mnt/tmp
    Die ISO-Imagedatei und ein images/-Verzeichnis sind jetzt nebeneinander im selben Verzeichnis vorhanden.
  5. Stellen Sie sicher, dass das Verzeichnis images/ mindestens die Datei install.img enthält. Ohne diese Datei kann die Installation nicht fortgesetzt werden. Optional sollte das images/-Verzeichnis die Datei product.img enthalten, ohne die nur die Pakete für eine Minimale-Installation während der Auswahlphase der Paketgruppen zur Verfügung stehen (siehe Abschnitt 9.18, »Auswahl der Paketgruppe«).

    Wichtig

    install.img und product.img müssen die einzigen Dateien im images/-Verzeichnis sein.

Anmerkung

anaconda ist dazu in der Lage, die Integrität der Installationsmedien zu testen. Dies funktioniert bei DVD-, Festplatten-, ISO- und NFS-ISO-Installationsmethoden. Es wird empfohlen, dass sämtliche Installationsmedien vor dem Start des eigentlichen Installationsprozesses und vor dem Einreichen installationsbezogener Fehlerberichte (viele der gemeldeten Fehler resultieren aus unsachgemäß gebrannten DVDs) überprüft werden. Um diesen Test durchzuführen, geben Sie folgenden Befehl an der boot:-Eingabeaufforderung ein:
linux mediacheck