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9.15.3. Software-RAID erstellen

Redundant arrays of independent disks (RAIDs) werden aus mehreren Speichergeräten zusammengestellt, die so arrangiert werden, dass Sie eine verbesserte Leistung und — bei einigen Konfigurationen — eine höhere Fehlertoleranz bieten. Werfen Sie einen Blick in das Red Hat Enterprise Linux Bereitstellungshandbuch für eine Beschreibung verschiedener Arten von RAIDs.
Um ein RAID-Gerät zu erstellen, müssen Sie zunächst Software-RAID-Partitionen erstellen. Sobald Sie zwei oder mehrere Software-RAID-Partitionen erstellt haben, wählen Sie RAID, um die Software-RAID-Partitionen zu einem RAID-Gerät zusammenzufügen.
RAID-Partition
Wählen Sie diese Option, um eine Partition für Software-RAID zu konfigurieren. Es ist die einzig verfügbare Option, wenn Ihre Platte keine Software-RAID-Partitionen enthält. Dies ist der gleiche Dialog, der erscheint, wenn Sie eine Standardpartition hinzufügen — werfen Sie einen Blick auf Abschnitt 9.15.2, »Hinzufügen von Partitionen« für eine Beschreibung der verfügbaren Optionen. Beachten Sie jedoch, dass der Dateisystemtyp auf Software-RAID gesetzt werden muss.
Erstellen einer Software-RAID-Partition

Abbildung 9.41. Erstellen einer Software-RAID-Partition

RAID-Gerät
Wählen Sie diese Option, um ein RAID-Gerät aus zwei oder mehreren bereits existierenden RAID-Partitionen zu erstellen. Diese Option steht zur Verfügung, wenn zwei oder mehrere Software-RAID-Partitionen konfiguriert wurden.
Ein RAID-Gerät erstellen

Abbildung 9.42. Ein RAID-Gerät erstellen

Wählen Sie den Dateisystemtyp wie für eine Standardpartition.
Anaconda schlägt automatisch einen Namen für das RAID-Gerät vor, Sie können jedoch manuell Namen von md0 bis md15 auswählen.
Markieren Sie die Auswahlkästchen neben den einzelnen Speichergeräten, um sie zu diesem RAID hinzuzufügen, oder zu entfernen.
Das RAID-Level entspricht einem bestimmten RAID-Typ. Wählen Sie aus den folgenden Optionen:
  • RAID 0 — verteilt Daten über mehrere Speichergeräte hinweg. RAIDs der Stufe 0 bieten bessere Performance im Vergleich zu Standardpartitionen und können zum Poolen des Speichers mehrerer Geräte auf einem großen virtuellen Gerät verwendet werden. Bitte beachten Sie, dass RAIDS der Stufe 0 keine Redundanz bieten und dass das Fehlschlagen eines Geräts im Array das gesamte Array zerstört. RAID 0 benötigt mindestens zwei RAID-Partitionen.
  • RAID 1 — spiegelt die Daten auf einem Speichergerät auf ein oder mehrere andere Speichergeräte. Zusätzliche Geräte im Array bieten ein höheres Niveau an Redundanz. RAID 1 benötigt mindestens zwei RAID-Partitionen.
  • RAID 4 — verteilt Daten auf mehreren Speichergeräten, nutzt jedoch nur ein Gerät im Array, um die Paritätsinformationen, die im Falle eines Ausfalls eines Geräts im Array als Sicherheitsmaßnahme für das Array einspringen. Da alle Paritätsinformationen auf diesem einen Gerät abgelegt sind, führt ein Zugriff auf dieses Gerät zu einem Engpass bezüglich der Leistung des Arrays. RAID 4 benötigt mindestens drei RAID-Partitionen.
  • RAID 5 — verteilt Daten und Paritätsinformationen über mehrere Speichergeräte hinweg. Level 5 RAID bietet daher Leistungsvorteile bei der Verteilung von Daten über mehrere Geräte hinweg, hat jedoch nicht die Leistungsengpässe von Level 4 RAIDs, da die Paritätsinformationen ebenfalls über das gesamten Array verteilt werden. RAID 5 benötigt mindestens drei RAID-Partitionen.
  • RAID 6 — Level 6 RAIDs ähneln Level 5 RAIDs, speichern jedoch zwei Sets an Paritätsdaten, anstatt nur einem. RAID 6 benötigt mindestens vier RAID-Partitionen.
  • RAID 10 — Level 10 RAIDs sind verschachtelte RAIDs oder Hybrid RAIDs. Level 10 RAIDs werden durch das Verteilen von Daten auf gespiegelte Sets von Speichergeräten erstellt. So besteht beispielsweise ein Level 10 RAID, das aus vier RAID-Partitionen erstellt wurde, aus zwei Paar Partitionen, bei denen eine Partition die andere spiegelt. Daten werden dann über beide Paare von Speichergeräten verteilt, wie bei Level 0 RAID. RAID 10 benötigt mindestens vier RAID-Partitionen.