Red Hat Training
A Red Hat training course is available for Red Hat Enterprise Linux
B.3.3. Exklusive Archivierung einer Datenträgergruppe in einem Cluster
Das folgende Verfahren konfiguriert die Datenträgergruppe derart, um sicherzustellen, dass nur der Cluster dazu in der Lage ist, die Datenträgergruppe zu aktivieren und dass die Datenträgergruppe beim Systemstart nicht außerhalb des Clusters aktiviert werden kann. Falls die Datenträgergruppe von einem System außerhalb des Clusters aktiviert wird, besteht das Risiko, die Metadaten der Datenträgergruppe zu beschädigen.
Dieses Verfahren ändert den Eintrag für
volume_list
in der Konfigurationsdatei /etc/lvm/lvm.conf
. Die im Eintrag volume_list
aufgeführten Datenträgergruppen dürfen automatisch auf dem lokalen Knoten außerhalb der Kontrolle des Cluster-Managers aktiviert werden. Datenträgergruppen, die mit den lokalen root- und Benutzerverzeichnissen des Knotens in Verbindung stehen, sollten in dieser Liste aufgeführt sein. Alle Datenträgergruppen, die vom Cluster-Manager verwaltet werden, müssen vom Eintrag volume_list
ausgenommen sein. Beachten Sie, dass dieses Verfahren nicht die Verwendung von clvmd
erfordert.
Führen Sie das folgende Verfahren auf jedem Knoten im Cluster aus.
- Finden Sie mithilfe des folgenden Befehls heraus, welche Datenträgergruppen derzeit auf Ihrem lokalen Speicher konfiguriert sind. Sie erhalten eine Ausgabe mit den derzeit konfigurierten Datenträgergruppen. Falls Sie auf diesem Knoten in separaten Datenträgergruppen Speicherplatz zugewiesen haben für Ihre root- und Benutzerverzeichnisse, dann sehen Sie diese Datenträger in der Ausgabe, wie in diesem Beispiel.
#
vgs --noheadings -o vg_name
my_vg rhel_home rhel_root - Fügen Sie die Datenträgergruppen mit Ausnahme von
my_vg
(die Datenträgergruppe, die Sie eben für den Cluster definiert haben) als Einträge zuvolume_list
in der Konfigurationsdatei/etc/lvm/lvm.conf
hinzu. Falls Sie beispielsweise Speicherplatz in einer separaten Datenträgergruppe für Ihre root- und Benutzerverzeichnisse zugewiesen haben, würden Sie die Zeilevolume_list
in der Dateilvm.conf
auskommentieren und diese Datenträgergruppen wie folgt als Einträge zuvolume_list
hinzufügen:volume_list = [ "rhel_root", "rhel_home" ]
Anmerkung
Falls keine lokalen Datenträgergruppen auf einem Knoten existieren, die außerhalb des Cluster-Manager aktiviert werden sollen, müssen Sie dennoch den Eintragvolume_list
alsvolume_list = []
initialisieren. - Erstellen Sie das Boot-Image
initramfs
neu, um zu gewährleisten, dass das Boot-Image nicht versuchen wird, eine vom Cluster gesteuerte Datenträgergruppe zu aktivieren. Aktualisieren Sie dasinitramfs
-Gerät mit dem folgenden Befehl. Es kann unter Umständen bis zu einer Minute dauern, bis der Befehl abgeschlossen ist.#
dracut -H -f /boot/initramfs-$(uname -r).img $(uname -r)
- Starten Sie den Knoten neu.
Anmerkung
Falls Sie nach dem Booten des Knotens, auf dem Sie das Boot-Image erstellt haben, einen neuen Linux-Kernel installiert haben, dann gilt dasinitrd
-Image für den Kernel, der zum Zeitpunkt der Boot-Image-Erstellung installiert war und nicht für den neuen Kernel, der nach dem Neustart des Knotens ausgeführt wird. Sie können sich vergewissern, dass das richtigeinitrd
-Gerät verwendet wird, indem Sie den Befehluname -r
vor und nach dem Neustart ausführen, um die derzeit laufende Kernel-Release anzuzeigen. Falls die beiden Angaben nicht übereinstimmen, aktualisieren Sie dieinitrd
-Datei nach dem Neustart mit dem neuen Kernel und starten Sie den Knoten neu. - Sobald der Knoten neu gestartet wurde, vergewissern Sie sich, ob die Cluster-Dienste auf dem Knoten wieder gestartet wurden, indem Sie den Befehl
pcs cluster status
auf dem Knoten ausführen. Falls die MeldungError: cluster is not currently running on this node
angezeigt wird, führen Sie folgenden Befehl aus.#
pcs cluster start
Alternativ können Sie warten, bis Sie jeden Knoten im Cluster neu gestartet haben, und dann die Cluster-Dienste auf jedem Knoten mit dem folgenden Befehl starten.#
pcs cluster start --all